Eindrücklich


Die Messe mit dem Papst letzten Donnerstag war eindrücklich. Da wir VIP-Einladungen hatten, konnten wir an allen anderen vorbei und hatten relatif gute Plätze. Ich habe verschiedene Leute gesehen, die ich kenne. Eigentlich war ich erstaunt, dass ich bei knapp 40’000 Menschen Bekannte Gesichter finde 🙂 . Irgendwie spürte man auch die Zusammengehörigkeit der Christen. Egal ob römischkatholisch, reformiert, evangelisch, orthodox, etc… grundsätzlich glauben alles das gleiche, nur sind die Institutionen Kirche verschieden. Hier ein paar Fotos:

 

Die Zelebration ging etwa eine Stunde. Danach wollten wir mit dem Zug von Palexpo (das ist beim Genfer Flughafen) zurück nach Lausanne. Doch leider waren alle Züge zwischen Genf und Lausanne bis auf weiteres annulliert – auf der Strecke war ein Selbstmord verübt worden :-O .

Trotz langer Wartezeit waren alle Leute im Zug guter Laune und man fing an, mit anderen zu reden. Auf meinem Whatsapp Status schrieb ich „Blockiert in Genf. Alles Züge von Genf nach Lausanne bis auf weiteres annulliert“. Knapp 15 Minuten später rief Sebastian mich an: Soll ich dich holen kommen?

Oh das ist wirklich lieb. Aber bis nach Genf? Ist ja nicht grad um die Ecke. 

Kein Problem, ich komm dich holen

Warte, wir haben grad die Information erhalten, dass ein Zug zumindest bis nach Nyon (zwischen Genf und Lausanne) fährt. Eventuel kannst Du bis Nyon kommen?

Ja klar, ich komm

Dann stieg ich also in den Zug bis Nyon ein und er kam zusammen mit Sohnemann, um mich abzuholen. Ich fand das wirklich süss. Schlussendlich haben wir dann einen Abstecher in den McDonalds gemacht und er kam anschliessend noch mit nach Hause.

Nachdem Sohnemann im Bett war, haben wir bis fast halb vier Uhr morgens geredet. Es war toll. Ich fühle mich so gut in seiner Gegenwart.

Am Freitag war das Aufstehen nicht so einfach, aber ich bin natürlich ins Büro gegangen.

Samstags hatte Töchterchen und auch er an einer Veranstaltung der Jungschützen teilgenommen. Töchterchen hat sogar eine Medallie bekommen 🙂 Abends sangen wir mit meinem Chor nochmals das Requiem von Mozart (allerdings ohne Solisten und nicht alles) im Rahmen des jährlich Musikfestes in Genf. Als ich genen 23h nach Hause kam, lag Töchterchen mit einer Migräne und knapp 39 Grad Fieber im Bett. Ich fand das etwas sonderbar und schrieb Sebastian, ob irgendwas vorgefallen sei.

Du warst leider schon weg nach dem Schiessen, eigentlich hätte ich lieber mit dir persönlich geredet. Aber um es kurz zu machen: Herzbube will die Beziehung beenden..

Ah… ich dachte mir schon, dass es so etwas ist. Willst du vorbei kommen?

Ja klar, ich komme

Um 1h war er da und wir redeten bis morgens um halb fünf… Sonntags musste er von 9h-18h arbeiten. Er hatte – logischerweise – etwas Mühe, aber er ging rechtzeitig aus dem Haus. Kurz vor Mittag fragte er mich, ob ich auf einen Kaffee vorbei komme? Wie hätte ich da nein sagen können 🙂 Ich fuhr also gegen 14h hin und er konnte in diesem Moment grad Pause machen. Also verbrachte ich jene mit ihm und ging dann kurz nach 15h. Nachdem ich gegangen war, schrieb ich ihm etwas später: Bald bist du fertig mit arbeiten. Danke nochmals, dass ich vorbei kommen durfte. Ich fühle mich so wohl in deiner Gegenwart, dass ich gern noch länger geblieben wäre. Vielleicht bis später – Vielleicht bis später schrieb er zurück. Sorry, ich will nicht, dass es dir unangenehm ist. Ich bin wohl etwas zu direktNein, es freut mich wenn Leute gern mit mir zusammen sind

Abends hatte ich eine Messe mit anschliessender Generalversammlung. Als ich gegen halb neun heimwärts fuhr, fragte ich Töcherchen wie es gehe und wer zu Hause sei. Besser. Momentan bin ich allein, aber Seb kommt sicher noch vorbei.

Dann kam ich nach Hause. Töchterchen sass auf der Terrasse, sah mich an und meinte trocken : Nur damit du’s weisst, Herzbube will unsere Beziehung beenden.

Ok, ich wusste es ja schon von Sebastian, liess es mir aber natürlich nicht anmerken. Ich schrieb ihm, dass sie es mir gesagt hatte und fragte, ob er noch vorbei komme. Ja, aber nur 5 Minuten 

Ca 1 Stunde später war er da. Nun, wie soll ich sagen. Wir umarmten uns zur Begrüssung und er setzte sich zu uns. Aus den fünf Minuten wurde eine Nacht. Gemeinsam mit Töchterchen unterhielten wir uns und schlussendlich hat er im Wohnzimmer auf dem Sofa übernachtet…

6 Kommentare zu “Eindrücklich

  1. Wenn Sie sich zurückerinnern, beabsichtigt der Herzbube, zunächst eine bestmögliche und erweiterte Ausbildung etc. zu absolvieren, während Ihre Tochter so jung wie möglich Kinder möchte bar von Überlegungen, wie das langfristig finanziert werden soll. Vielleicht hat der Herzbube aufgrund von realistischen Überlegungen Bedenken bekommen.

    • Ob er wirklich so weit denkt? oder besser gesagt: dachte. Gestern Abend haben sie anscheinend die Beziehung beendet, wollen aber weiterhin Kontakt halten. Beide hätten geweint. Es ist irgendwie schräg…

  2. Als potentieller Finanzier eines solchen unrealistischen Abenteuers wird jeder Mann so weit denken und sich das sich anbahnende Konfliktpotential (oder gar Katastrophe) ausser Einflussreichweite schaffen.
    Trotzdem schade für Ihre Tochter. Sie tut mir leid.

    • Nun, sie haben sich getrennt, nachdem sie 2 Stunden miteinander geredet haben. In der 1. Stunde hätten sie sich erst mal alles an den Kopf geschmissen… in der 2. Stunde hätten sie sich in den Armen gelegen und geweint.
      Er hat ihr gestanden, sie betrogen zu haben. Und er könne sich nicht mehr im Spiegel anschauen und sie sei ohne ihn wohl besser dran…
      Gestern sei er anscheinend nicht arbeiten gegangen, weil es ihm nicht gut ging.
      Töchterchen geht es +/- gut. Sie meinte nur, sie fühle sich „neutral“ und habe das Gefühl, es sei Nebel um sie. Sprich, sie sieht nicht klar…
      Liebe ist schön – aber die Menschheit ist dafür einfach zu kompliziert…

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