Manchmal …


… sitze ich da und denke nach. Über meine gescheiterte Beziehung, über meine Kinder, über mich, über meine Familie, über meine Zukunft, über meine beste Freundin, über meine Arbeit, über zwischenmenschliche Beziehungen.

Zwischenmenschliche Beziehungen, egal ob Mann/Frau – Eltern/Kinder – Bruder/Schwester – Arbeitgeber/Arbeitnehmer – Mieter/Besitzer – Linke/Rechte… überall gibt es immer wieder Reibungen. Manchmal aus Neid oder Eifersucht, manchmal aus Verletztheit, manchmal wegen Geld, manchmal wegen Verlust, manchmal wegen begangenen Fehlern. Aber – wenn ich es mir richtig überlege – geht es doch immer nur um das eine: Die Macht über den anderen…

Grad heute Abend hat mir eine Bekannte erzählt, dass in ihrer wackeligen Beziehung der Hauptgrund das Machtgehabe sei: wer hat über wen mehr Macht? Wieso ist das so? Wieso wollen Menschen immer über andere Menschen Macht haben?

Nehmen wir z.B. Europa. Wozu ist das gut? Um mehr Macht (politisch, militärisch, was auch immer) über die USA zu haben? Seit Europa – so wie heute – besteht, ist doch nur noch Chaos… Sogar in Europa selbst geht’s nur darum, wer mehr Macht hat. Frankreich oder Deutschland? Sind wir ehrlich: was haben die anderen Länder schon gross zu melden… ?

Oder Kinder die streiten: Beide wollen das selbe Auto zum spielen, obwohl es noch 10 andere Autos hat – der unbewusste Hauptgrund aber ist doch: wer hat mehr Macht und gewinnt… !?

Ja, solche Sachen denke ich manchmal, wenn ich so alleine da sitze…

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5 Kommentare zu “Manchmal …

  1. Eine interessante Frage …
    Macht spielt an vielen Stellen eine große Rolle. Gerade in der Politik ist sie sicher eine der entscheidenden Triebfedern für die Entscheidungen und Entwicklungen in der Welt, verbunden mit wirtschaftlichen Interessen.
    Auf der zwischenmenschlichen Ebene muss man es vermutlich etwas differenzierter sehen. Hier versucht man, denke ich seinen Platz zu finden in der Gesellschaft, in seinem persönlichen Umfeld. Ich habe stets den Teamgedanken im Kopf und zum Ziel, vermutlich war deshalb meine Beziehung zu E. so wunderbar. Hier gab es kein Kompetenz-Gerangel, kein Zwang, den Anderen zu erziehen, zu bevormunden, in eine Richtung zu drängen. Jeder durfte so bleiben, wie er ist, und die Beziehung war überaus harmonisch. Knackpunkt: Gibt es Entwicklung ohne Reibung? Kann man reifen, wenn man keinen Anlass hat, Dinge neu zu beurteilen? Vielleicht war das am Ende der Grund für unser Scheitern. Mit Macht hatte das nach meinem Dafürhalten aber nichts zu tun.
    Kinder probieren sich natürlich aus, auch sie müssen ihren Platz im „Rudel“ finden. Was Tiere mit animalischen Instinkten tun, läuft bei Menschen letztlich auch ab, nur subtiler. Aber ob dies in einer gefestigten Beziehung noch eine Rolle spielt?

  2. Bei Politik geht es sicherlich nur um Macht. Der Kommunismus wollte diese Machtspiele ja eigentlich aus der Welt schaffen, doch auch dort hiess es schlussendlich : „Alle sind gleich, manche sind gleicher“ …

    Ok, man versucht natürlich sich seinen Platz in der Gesellschaft zu schaffen – braucht man dafür aber Macht über andere? Man kann doch jeden so behandeln wie man es selbst auch gern hätte, ohne zu bevormunden oder zu bestimmen. Gut, Eltern die bestimmen, dass das Kind um 20h im Bett sein muss hat nichts mit Macht zu tun, sondern mit Gesundheit und Erziehung – zum Wohle des Kindes. Eltern, die allerdings bestimmen, dass dem Mädchen die Haare geschnitten werden, nur weil sie selbst keine Lust haben, jeden morgen zu kämmen – das ist Egoismus und Machtgehabe in meinen Augen…

    In jeder Beziehung gibt es Reibungen und sicher tragen diese auch zur Entwicklung einer Beziehung bei. Aber: es ist ein Unterschied, ob man einfach eine Meinungsverschiedenheit hat (politisch Ansichten, z.B. oder bevorzugte Urlaubs-Ziele), oder ob man dem anderen quasi vorschreibt, was ihm zu gefallen hat oder nicht… . Da geht es doch dann eben um die Macht über den anderen: Entweder du sagst/machst/denkst was ich sage oder ich werd wütend/verlass dich/zerstöre etwas….

    Ich finde es eigentlich eine sehr schwierige Frage und man könnte stundenlang darüber philosophieren…

  3. Könnte man 🙂 Und es ist schwierig, das, was mir dazu einfällt, in Worte zu kleiden … Daher nun noch ganz kurz eine Anmerkung zum letzten Absatz Deines Kommentars: Genau dieses Vorschreiben zerstört meiner Meinung nach irgendwann eine Beziehung. Sicherlich gibt es Menschen, die wollen vielleicht auch gesagt bekommen, wohin sie wann gehen sollen. Aber für alle Anderen gilt, dass eine Beziehung sehr darunter leidet, wenn es um „entweder-oder“ geht. Das möchte ich für mich auch nie wieder erleben, und ich denke, meine Alarmglocken sind sehr sensibel, sollte dieser Fall irgendwann mal wieder eintreten.

  4. interessantes Thema , ich gehe aber nur kurz auf den Kommunismus ein .
    Der Kommunismus scheiterte ja nicht an seiner Ideologie , sondern an der Gier der menschlichen Rasse , am materiellen Denken jedes einzelnen.
    An kleinen Dingen , wer kauft nur 3 Bananen für 3 Personen weil er ja weiß das er morgen wieder 3 kaufen könnte? Niemand (-fast). Jeder kauft gleich 1kilo oder so .
    Und ganz wichtig , eigentlich ist der Kommunismus nie gescheitert, weil er so noch nicht existiert hat. Die Ostblockstaaten befanden sich alle noch in der Vorstufe,dem Sozialismus. 😉

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