Momentan geht es mir nicht gut – wirklich nicht. Es ist alles zu viel :
- Töchterchen schmeisst alles hin, weiss nicht, was sie machen soll und weicht mir immer aus, wenn ich sie irgendwie darauf anspreche. Sie ist momental in einem unausstehlichen Zustand. Manchmal frage ich mich, ob es nur eine verspätete Pupertätsphase ist, oder ob sie eventuell pipolar ist. Mein Bruder ist bipolar deklariert und ich sehe enorm viele Parallelen… irgendwie macht mir das Angst.
- Mama geht es etwas besser seit mein Bruder vor einem Monat den Kontakt abgebrochen hat – obwohl es ihr immer noch ab und zu sehr schlecht geht.
- Sohnemann hat momentan Ferien , aber in einer Woche fängt die Schule – und somit auch das ganze Theater jeden Morgen – wieder von vorne an.
- Sebastian hat sich seit 10 Tagen sehr zurück gezogen. Er meinte, er brauche Zeit für sich. Er fehlt mir. Unsere Gespräche fehlen mir. Es ist nicht einfach. Ich habe ihm heute geschrieben, dass er mir fehlt, und dass man sich nicht aussucht, mit wem man sich verbunden fühlt – das tut unser Herz… dass ich momentan das Gefühl habe, mein Herz zerspringe. Die Sorgen um die Zukunft meiner Tochter, der Gemütszustand meiner Mama, Sohnemann’s Unlust in die Schule zu gehen, mein Ex-Mann der sich momentan saublöd aufführt, … und er, der Zeit für sich braucht (was ich verstehe und akzeptiere). Er ist ein einsamer Wolf… der da ist wenn man ihn braucht… habe er mir mal gesagt. Ich fange langsam an, meine Kräfte zu verlieren. Die Leute die ich liebe und schätze ziehen sich zurück und jene die bleiben, ermüden mich… Ich habe mich dann noch entschuldigt, dass ich ihm das alles schreibe. Aber ich konnte nicht anders.
- Im Büro werden wir einen neuen Chef bekommen (ich hoffe, es ist ein Mann und nicht eine Frau).
- Im Chor haben wir einige finanzielle und auch zwischenmenschliche Probleme (bin ja im Vorstand).
- In der Kirchgemeinde ist es auch nicht gerade rosig (bin ja im Kirchgemeinderat).
- Meine Freundin , der es ebenfalls sowohl gesundheitlich wie moralisch schlecht geht.
Alles kommte auf einmal und ich bin total unmotiviert und traurig.
Am liebsten möchte ich einfach nur weit weg :‘-(

Da kommt im Moment wirklich viel zusammen, kein Wunder dass Dir alles zu viel wird. Eine Auszeit wäre sicher hilfreich für Dich, wird aber im Moment wohl nicht möglich sein, oder? Ist Dein Bruder in Behandlung? Wenn Du die Befürchtung hast, dass Deine Tochter das gleiche Leiden haben könnte, solltest Du das von einer Psychotherapeutin abklären lassen, damit Deiner Tochter rasch geholfen werden kann. Andererseits kann es aber sein, dass Deine Tochter wirklich nicht weiß, was sie machen soll und wie ihr Leben weitergehen soll und sie das deprimiert. Da werden ihr konkrete Fragen ihrer Mutter noch zusätzlich unangenehm sein. Vielleicht blockt sie deshalb ab?
Kann es sein, dass Dein Sohn von Mitschülern gemobbt wird und er darum „keine Lust“ hat, in die Schule zu gehen? Kinder trauen sich das manchmal nicht zuzugeben, weil sie eingeschüchtert wurden.
Versuche aufzuhören, Dich für alles und jeden verantwortlich zu fühlen und die ganzen Probleme „der anderen“ auf Deine Schultern zu laden. Das muss Dir ja zu viel werden. Vielleicht hat es Dir bereits ein wenig geholfen, Dir in Deinem Blog die Sorgen von der Seele zu schreiben.
Ich drücke Dir die Daumen, dass sich Sebastian bald auf Deinen Hilferuf hin meldet, damit Du auch mit jemandem darüber reden kannst. Wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob er wirklich der richtige Ansprechpartner dafür wäre, wenn er selber so seine Probleme hat…
Vielleicht hätte aber Deine Freundin ein offenes Ohr für Dich, auch wenn es ihr ebenfalls gerade nicht so gut geht? Sie könnte dadurch eventuell sogar von ihren eigenen Sorgen ein bisschen abgelenkt werden. Ich finde, es wäre eine einseitige Freundschaft, wenn immer nur eine Seite ihre Sorgen abladen kann…
Ich wünsche Dir, dass Du Dich übers Wochenende wirklich ausruhen kannst und dass Du die Kraft aufbringst, Dich von niemandem zu irgendetwas einspannen zu lassen.
Liebe Grüße und alles Gute!
Ja, eine Auszeit wäre wirklich das Beste – aber wie Du sagst: es ist nicht möglich, denn 1. ist mein Sohn zu jung, um allein zu bleiben und 2. kann ich es mir finanziell nicht leisten, denn ich kann weder auf Ersparnisse zurück greifen, noch unbezahlten Urlaub zu nehmen…
Das Problem ist, dass ich meine Tochter nicht zwingen kann, einen Therapeuten aufzusuchen… 1. ist sie in 3 Wochen volljährig und 2. muss sie es selbst wollen, respektive einsehen, dass sie Hilfe braucht. Wenn sie es selbst nicht will, bringt kein Therapeut etwas… Und ja, sie blockt natürlich ab wenn ich ernsthaft mit ihr reden will. Entweder wird sie wütend, oder aber sie läuft davon …
Mein Sohn hatte (und hat teilweise immer noch) schon ein paar Probleme in der Schule. Ich war schon mehrer Male beim Direktor und der Lehrerin. Wir sind an dran und hoffen, die Probleme in den Griff zu kriegen… aber das ändert momentan nichts daran, dass er die Schule nicht mag. Er mochte noch nie wirklich gern zur Schule gehen. Das hat schon mit 5 Jahren im Kindergarten angefangen. Vor ein paar Monaten fragte er mich, ob er nicht einfach eine Arbeit suchen könne und dann nicht mehr zur Schule gehen müsse. Er ist noch nicht mal 14 und die obligatorische Schule dauert für ihn noch bis Juni 2020… ausserdem ist er in einer Sonderklasse. Nicht weil er nicht genug intelligent ist, sondern weil er einfach nur das strikte Minimum (wenn überhaupt) macht…
Es stimmt, dass ich wohl irgendwie das Helfersyndrom habe. Ich fühle mich nicht unbedingt verantwortlich für alle, aber z.B.ist es mir unmöglich, meiner Mutter zu sagen, dass ich nicht will, dass sie kommt. Sie ist allein und mein „lieber“ Bruder hat ihr schon immer mehr Sorgen bereitet als ich. Und seit er uns überall blokiert hat (seit über 1 Monat jetzt) ist sie einfach nur noch schlecht drauf. Wenn ich sie jetzt auch noch meide… das verkraftet sie nicht. Ausserdem will ich das wirklich nicht, denn ich komme sehr gut mit meiner Mama aus. Es ist nur so, dass ich momentan keinen Nerv mehr dafür habe, immer vom Selben zu reden…A propos Bruder: er war lange in Behandlung. Als bei ihm festgestellt wurde das er bipolar ist, hat er seine Lehre unterbrochen und war 8 Monate lang in einer Tagespsychiatrie… danach hatter er Medikamente – allerdings glaube ich, dass er sie heute nicht mehr nimmt. Inzwischen sind 20 Jahre vergangen seit er in Therapie war…
Sebastian…. na ja, er scheint es nicht wirklich zu verstehen. Ich werde (versuchen) mich jetzt nicht mehr bei ihm zu melden. Es tut weh – wirklich – denn wir haben (hatten?) ein tolles freundschaftliches Verhätnis… Ich frage mich die ganze Zeit, was passiert ist, dass er sich plötzlich so zurück zieht…
Meine Freundin hört mir schon zu. Ich habe mit ihr über all diese Dinge geredet.
Ich habe einfach das Gefühl, dass ich bald keine Kraft mehr habe, dies alles durch zu stehen. Dazu kommt noch, dass ich je längs je mehr Zweifel daran habe, meine Kinder nicht richtig zu erziehen – eine schlechte Mutter bin.
Es tut mir auf jeden Fall gut, das alles in meinem Blog zu schreiben und Kommentare wie Deiner bauen mich etwas auf – DANKE !
Du bist mit Sicherheit keine schlechte Mutter, dazu bist Du viel zu verständnisvoll und ich bin mir auch sicher, dass Dich Deine Kinder lieben, auch wenn sie es nicht immer (so wie gerade jetzt) zeigen wollen. Aber gerade gute Mütter suchen die Schuld immer zuerst bei sich, wenn es mit den Kids Probleme gibt.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass auch die Pubertät noch (bzw. schon) eine gewisse Rolle spielt. Bei Deiner Tochter sind es eventuell noch die „Ausläufer“ davon, weil sie mit ihrer derzeitigen Situation nicht glücklich ist. Der Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen ist manchmal schwierig und nicht immer mit dem Datum der Großjährigkeit beendet. Daran wirst Du Dich sicher selber noch erinnern…
Für Deinen Sohn wird es wohl schwer zu akzeptieren sein, dass er noch zwei Jahre die ungeliebte Pflichtschule zu absolvieren hat, wo er schon viel lieber arbeiten und selber Geld verdienen möchte. Ich wüsste jetzt allerdings leider auch nicht, womit man ihm die Schule schmackhaft machen könnte.
Aus meiner Sicht ist es für Dich auf alle Fälle zu belastend, wenn Du das nun alles allein stemmen musst. Glaubst Du, Deine Mutter könnte Dich bei den Problemen mit den Kindern ein bisschen unterstützen? Das würde sie vielleicht auch von den Sorgen mit ihrem Sohn etwas ablenken?
Ich habe nochmals bei „Bruderherz“ nachgelesen. Ich möchte niemandem etwas unterstellen, aber für mich klingt das so, als ob das alles von seiner Frau ausginge, die in deren Beziehung wohl „das Sagen“ hat. Könnte es sein, dass Deine Schwägerin auf Euren Zusammenhalt als Familie eifersüchtig ist (ich weiß ja nicht, was sie für ein Verhältnis zu ihren Eltern/Geschwistern hat) und Deinen Bruder vor die Entscheidung gestellt hat: entweder seine Familie, also Ihr – oder sie, seine Frau?
Ich wünsche Dir jedenfalls sehr, dass Du Deine traurige Stimmung bald überwinden kannst und sich rasch Lösungen für die Probleme ergeben, damit Du wieder neue Kraft schöpfen kannst.
Alles Gute!
Danke für Deine Worte !
Ja, Töchterchen ist momentan wohl einfach ziemlich verwirrt und etwas verloren. Sie hat 2 Tage bei meinem Vater verbracht und ist relativ gut gelaunt zurück gekommen… es besteht Hoffnung 🙂
Sohnemann… na ja, er muss diese 1.5 Jahre jetzt einfach noch durchhalten. Momentan muss er einen Praktikum-Platz finden (3-5 Tage in einer Firma). Da freut er sich drauf.
Meine Mutter unterstützt mich schon seit Jahren. Sie hat fast ein wenig die Vaterrolle übernommen da mein Ex-Mann ja praktisch nie anwesend ist…
Bruderherz…. Seine Frau versucht seit anfang an, ihn von allem und jedem abzuschotten. Er hatte vorher viele Freunde, spielte leidenschaftlich Baseball (war sogar eine zeitlang Präsident des Clubs) und war eigentlich meistens gut drauf. Nach und nach haben sich die Freunde verabschiedet, hat er das Baseballspielen aufgegeben und ist oft frustriert… Wenn sie etwas unternehmen, dann ist das immer mit Freunden oder Familie seiner Frau. Wir (seine Familie) sind ab und zu geduldet worden…. ich bin davon überzeugt, dass der Grund seine eifersüchtige Frau ist…
Es geht mir inzwischen ein wenig besser. Auch mit Sebastian ist das so eine Sache. Er hat sich seit 2 Wochen total zurück gezogen und gestern abend ist er vorbei gekommen. Als er rein kam, meinte er „ist schon eine Weile her seit dem letzten Mal“. Darauf antwortete ich „Ja! Genau 2 Wochen !“ . Es war ihm irgendwie etwas unwohl als ich das sagte und ich verhielt mich auch ziemlich cool und distanziert. Heute morgen hat er mir geschrieben, um mir nochmals fürs Essen zu danken und dass es ihn gefreut hat, mich zu sehen… Na ja, was soll ich sagen?
Heute Nachmittag geh ich mit Sohnemann in ein Thermalbad. Etwas ausspannen und geniessen.
Danke für Deine hilfreichen und aufbauenden Kommentare und herzliche Grüsse vom Genfersee !
Ich finde es nett, dass sich Sebastian am nächsten Tag nochmals bei Dir gemeldet hat. Das zeigt doch, dass Du ihm wichtig bist.
Es freut mich für Dich, dass sich nun einiges etwas positiver entwickelt und es Dir besser geht. Das ist doch schon ein Hoffnungsschimmer.
Liebe Grüße aus Wien!
Ja… Heute Nacht, kurz vor ein Uhr, hat er mich gefragt, wie es mir geht… Ich schlief schon und habe ihm heute morgen geantwortet. Bis jetzt kam nichts zurück. Ich werd nicht ganz schlau aus ihm…
Ja, ich bin auch froh, dass es wieder etwas aufwärts geht, denn ich bin gar nicht gern in solch einer Stimmung…
Oh Du bist aus Wien ? Meine absolute Lieblingsstadt ❤ Liebe Grüsse nach Wien !!!
Danke! Es freut mich, dass Dir Wien so gut gefällt 🙂
Ja ich war schon 4 x dort – und ich habe einen Freund der dort wohnt. Und ich freu mich schon aufs nächste Mal ! Die Stadt ist einfach toll, sehr geschichtsträchtig. Und die Menschen dort sind mir sehr sympathisch 🙂