Psychische Krankheiten II


Gestern um 12h30 hat mein Bruder meine Mama angerufen und gefragt, ob er zu ihr kommen könne, weil er nicht mehr im Krankenhaus bleiben wolle.

Wir fanden das schon eher erstaunlich und sind gegen 16h hingefahren. Wir haben dann alle gemeinsam mit der Psychiaterin, der Assistent-Ärztin und der Krankenpflegerin ein Gespräch geführt. Dabei kam heraus, dass mein Bruder bis Montag-Abend quasi nur geschlafen hat und erst seit Montag wieder Medikamente bekommt. Er habe wohl die letzten Wochen die Medikamente nicht wirklich genommen oder zu viel, oder zur falschen Uhrzeit. Und das habe eine Art Kurzschluss erzeugt, welcher dann quasi am Donnerstag abend „explodiert“ sei. Es sei also absolut undenkbar, dass er jetzt schon entlassen werde, da er erst seit Montag abend wieder mehr oder weniger ansprechbar sei. Der Medikamente-Cocktail musste erst „ausgeschwämmt“ werden, bevor man ihm wieder die richtigen Medikamente zur richtigen Zeit und in richtiger Dosis verabreichen konnte.

Mein Bruder hat angefangen zu weinen, er wolle nach Hause (also nicht zu seiner Frau, sondern zu Mama) und nicht hier bleiben. Wir haben dann gemeinsam erklärt, dass er erst gesund werden müsse und vorallem stabil. Wie wenn man ein Bein bricht : man muss eventuel eine OP machen, bekommt einen Gips und muss ein paar Tage im Krankenhaus bleiben bis man soweit wieder „gesund“ ist und sich ganz um sich selbst kümmern kann. Das hat er dann schlussendlich halbwegs akzeptiert.

Da mein Bruder in Frankreich wohnhaft ist, die Kriese und der Notfall aber hier in der Schweiz passiert ist, meinten die Ärzte, dass er nach Frankreich transferiert werden müsste. Meine Schwägerin hatte das abgeklärt und die Versicherung in Frankreich bestätigte, dass er in der Schweiz bleiben könne und alles gedeckt sei. Das war eine Erleichterung, denn mein Bruder will absolut – für den Moment – nicht zurück nach Frankreich.

Und jetzt kommt’s : heute morgen schreibt mir meine Schwägerin, dass Krankenhaus in der Schweiz hätte sie angerufen und mein Bruder müsse nach Frankreich transferiert werden. Mein Bruder wisse das (noch) nicht, aber sie (meine Schwägerin) müsse sich darum kümmern, damit der Transfert gemacht werden könne.

Ich versteh’s nicht. Mein Bruder hat gestern ausdrücklich gesagt, dass er nicht nach Frankreich will. Wenn man ihn jetzt zwingt, doch zu gehen, löst das doch wieder unnötigen Stress aus. Man könnte fast meinen, die Klinik wolle ihn los werden. Ich hab das meiner Schwägerin auch gesagt und sie ist – Gott sei Dank – gleicher Meinung. Sie muss anfang Nachmittag nochmal den Arzt anrufen und wird nochmal versuchen, denen klar zu machen, dass mein Bruder hier bleiben muss. Da sie die Ehefrau ist, hat sie „mehr Gewicht“ und ist vorallem der eigentliche Ansprechpartner. Meine Mama und ich können da sozusagen gar nichts machen oder intervenieren.

Ich habe jetzt auch noch zwei andere Kliniken hier in der Romandie raus gesucht und meiner Schwägerin die Daten zukommen lassen. Bitte betet für uns, dass mein Bruder in der Schweiz bleiben kann…🙏🏻

Zum jetzigen Zeitpunkt weiss meine Mama noch nichts davon. Ich habe es ihr bis jetzt nicht gesagt, weil sie das ebenfalls stressen wird. Ich fahr nachher zu ihr und werde es ihr erklären. Aber ich weiss jetzt schon, wie ihre Reaktion sein wird…

Was für verschi…. Tage ! Hoffentlich löst sich bald alles positiv auf !

2 Kommentare zu “Psychische Krankheiten II

  1. Vielen Dank G. Du bist stark und sehr wichtig für deinen Bruder und Mama. Ich hoffe, dass Ihr Euch gemeinsam durchsetzen könnt Im Interesse aller. Beten wir für eine gute Lösung.

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