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Ist es als Frau schwieriger…

… das zu tun, was man wirklich möchte ?

Herr Mim hat eine Frage gestellt, auf welche ich im Kommentarfeld antwortete.

Kurze Zusammenfassung : Macht man heute, was man ursprünglich (beruflich) machen wollte ?

Ich mache heute nicht, was ich urspünglich machen wollte, nämlich die Werbeagentur meines Vater übernehmen. Leider gibt es die Werbeagentur nicht mehr, und dieser Traum ist „geplatzt“, als ich so um die 20 war.

Ich hab eine kaufmännische Ausbildung gemacht und kurz danach mit 22 geheiratet, mit 25 und 30 Kinder bekommen, später geschieden und gezwungenermassen einen Job in meinem gelernten Beruf gesucht.

Ich denke, als Frau ist es vielleicht schwieriger, wirklich das zu tun, was man eigentlich möchte…? Hätte ich keine Kinder, hätt ich vielleicht nach der Scheidung eine Weiterbildung gemacht, oder wäre auf Reisen gegangen. Aber die Verantwortung gegenüber meinen Kindern trieb mich gezwungenermassen dazu, einen Job zu suchen, um uns alle drei durchzubringen. Ja, der Kindsvater hat sich nie gekümmert und auch nie Alimente bezahlt. Geschweige denn, die Kinder am Wochenende mal genommen…

Für einen Mann ist das – in der Regel – doch schon einfacher, nicht ? Nach der Scheidung hat der Mann – im Normalfall und wenn er ein Minimum an Verantwortung hat – die Kinder so jedes 2. Wochenende, vielleicht noch die Hälfte der Schulferien. Aber die restliche Zeit sind die Kinder meist bei der Mutter, die alles immer so organisiert, dass es für die Kinder ok ist – und er kann tun und lassen, was er will…

Wie seht Ihr das?

Femme d’affaires

Eine gute Freundin meinte heute morgen via whatsapp: Du bist inzwischen eine richtige Geschäftsfrau – immer ausgebucht und kaum Zeit um mit deiner Freundin einen Kaffee zu trinken 😉

Also so ganz unrecht hat sie ja nicht. Verglichen mit früher, als ich noch Tagesmutter war und wir uns jede Woche 2 bis 3 mal trafen. Inzwischen ist dies praktisch unmöglich, denn ich arbeite jeden Tag ausser Mittwoch am Nachmittag. Dann allerdings habe ich meistens irgendwelche Termine (Arzt, Zahnarzt, etc) und ich habe wirklich kaum Zeit…

can-stock-photo_csp10169074Tja, andererseits bin ich stolz auf mich selbst. Es hat ziemlich genau 6 Jahre gebraucht, bis ich seit der Trennung von meinem Ex-Mann wieder auf eigenen Beinen stehen kann und von niemandem mehr abhängig bin. Obwohl diese Zeit wie im Fluge vorbei ging, ist das doch eigentlich relativ lang: 6 Jahre!

Aber ich kann sagen, dass ich nun alles was ich wollte erreicht habe: einen Job der mir Spass macht und eine neue Wohnung. Natürlich gäb’s da schon noch was, aber es hat – zumindest momentan – keinen Zweck, sich darauf zu konzentrieren… solange diese gewisse Person nicht begreift und weiss was sie will und schliesslich etwas dagegen (oder dafür) unternimmt, mache ich mich nicht mehr damit verrückt!