Ich wünsche Euch allen ein

Ich komme erst jetzt dazu, hier wieder ein wenig was zu erzählen. Weihnachten war relativ still. Da Töchterchen nicht mehr mit Herzbube zusammen ist, war es am 24. irgendwie ein wenig komisch.
- Am 25. hab ich dann von Ex-Herzbube morgens um 7h eine Whatsapp-Nachricht bekommen, er habe extreme Bauchschmerzen. Als ich ihn darauf hinwies doch endlich zu Arzt zu gehen, meinte er, der hätte jetzt nicht offen und er wolle nicht Weihnachten in der Notaufnahme verbringen. Als ich ihn dann ein wenig „bearbeitete“, dass er doch nicht einfach nichts tun könne, da er ja schon seit etwa 2 Monaten immer wieder über solche starken Schmerzen klage, wollte er erst nichts davon wissen. Gegen 9h30 bekam ich dann von ihm eine Nachricht, dass er jetzt im Krankenhaus sei… Er war schlussendlich wärend 24 Std auf der Intesivstation… eine Bauchspeicheldrüsen-Entzündung… Insgesamt blieb er 4 Tage dort. Inzwischen geht es ihm besser. Es war schwer für Töchterchen, denn er hatte sie auf Whatsapp blokiert und sie hat schlussendlich über Schwester, Freunde und Mutter erst erfahren, was er wirklich hat. Eigentlich wär sie gern zu ihm gegangen; allerdings durfte auf die Intensivstation nur die Mutter und der Vater…
Na ja, schlussendlich hat er es überstanden und Töchterchen geht’s auch besser.
- Vom 27. Dezember bis 2. Januar waren wir im Skilager, welches von der Jugend unserer Kirche organisiert wurde. Schnee hatte es nicht wirklich, aber das Lager war wirklich ziemlich toll. Ich habe für knapp 40 Leute gekocht und muss sagen, dass es – verglichen mit den vielen anderen Lagern die ich gemacht habe – eines der besten war.
Das Einzige was mir etwas aufgehauen hat, waren gewisse Erinnerungen… A propos Pierre : ich habe ihm zu Weihnachten und zu Neujahr eine sms geschickt – es kam nichts zurück… Am 3. Januar fuhr ich (allein) in die Messe (siehe hier weshalb)….
- Ich fuhr also um 8h bei mir ab und war kurz nach 9h dort angekommen. Es war noch niemand da und so wartete ich ihm Auto. Gegen 9h20 sah ich seine Mutter kommen – ich blieb ihm Auto. Gegen 9h40 kam Pierre und er hat mich nicht gesehen – ich blieb im Auto. Der Gottesdienst begann um 10h und ich wollte nicht jetzt schon in die Kirche. Also wartete ich bis 9h50. Als ich eintrat, stand Pierre bei der Kanzel und richtete etwas. Oben bei der Orgel waren der Organist und 2 Sängerinnen – sonst war (noch) niemand in der Kirche. Ich schritt den Mittelgang nach vorn und Pierre sah mich. Er war sichtlich überrascht und kam mit offenen Armen auf mich zu. Wir umarmten uns und ich sagte: „Ich musste kommen und schauen, ob du noch lebst ! Du gibst mir ja nie Antwort !“ – „Ja, ich lebe noch… also so halb…“ sagte er er leicht beschämt und meinte :“ sorry, ich muss mich fertig machen“.
Also setzte ich mich in einen der hinteren Bänke und wartete. Da kam seine Mutter und als sie mich sah, strahlte sie übers ganze Gesicht und meinte: „Ach wie schön, dass du gekommen bist! So ist wenigstens einer hier, der jung ist so wie Pierre“... Ehhh… ja ok, jung ist jetzt vielleicht etwas übertrieben. Pierre wird dieses Jahr 48 und ich 41 … aber ok – verglichen mit den anderen Kirchengängern sind wir „jung“ 🙂
Nach dem Gottesdienst gab es Kirchenkaffee – wie so üblich, setzte sich Pierre neben mich und wir unterhielten uns mit den anderen. Nach einer guten Stunde hatten sich alle verabschiedet und Pierre fragte mich (so dass seine Mutter es nicht mitbekommt) ob wir noch was trinken gehen wollen. Natürlich bejahte ich und wir verabschiedeten uns.
Ich fuhr ihm nach. Kurze Zeit später hielten wir auf einem Parkplatz an, welcher gleich neben dem Bestattungsinstitut ist. Wir stiegen aus und ich sagte ihm „Willst du mich umbringen?“ – „Oh nein, ganz sicher nicht, im Gegenteil !“ … und dann umarmte er mich so sehr, dass ich kaum noch Luft bekam. Es blieb für den Moment bei der Umarmung. Ich fragte: „Wieso antwortest Du mir nie!??“ – „Du weisst weshalb“ – „Nein, weiss ich nicht. Sag es mir !“ – „Ich will Dir keine Hoffnung machen. Du kennst die Situation…“ – „Ja, ich weiss. Aber ohne jegliche Nachricht von Dir werd ich noch verückt. Das ist viel schlimmer, denn ich habe ja keine einzige andere Möglichkeit, etwas zu erfahren! Nicht mal an Weihnachten hast Du dich gemeldet!“ – „Ich hatte die sms schon geschrieben, und dann dachte ich, es sei besser, nicht zu schreiben“ – „das war ein Fehler!“.
Wir entschieden dann, gemeinsam etwas essen zu gehen. Ich fuhr ihm nach und wir fanden eine Spelunke… na ja, war nicht grad sehr romantisch, aber weit und breit das einzige, was offen hatte. Also setzen wir uns und haben eine Pizza für beide bestellt. Pierre meinte, er hätte gar keinen Hunger, aber er müsse was essen – es ging mir nicht anders.
Wir redeten über dies und das, auch darüber, dass es für mich so extrem schwierig ist, wenn ich nie
etwas von ihm höre. Er schaute mir tief in die Augen und meinte „Ich verspreche Dir, dass ich mich melden werden und dir ab und zu schreibe“. Wir werden sehen… Ich fragte ihn auch noch, ob er mein Geburtstagsgeschenk bekommen habe. Ja hatte er… und es habe ziemlich Stress zu hause gegeben… ich solle ihm bitte nichts mehr schicken. Seine Frau sei ziemlich ausgersatet… Upppsss…. :-S
Plötzlich meine er, er hätte enorm heiss und müss raus. Ok – er zahlte und wir gingen. Wir spazierten ein wenig um die Häuser und dann sagte er „es ist kälter als ich dachte… Du könntest mich ein wenig wärmen“ – „Ja, könnte ich…“ und wir hielten und fest und … ja… küssten uns. Wir blieben sicher etwa 10 Minuten so… es war schön und schmerzhaft zugleich. Als wir dann wieder zurück zu den Autos schlenderten, standen wir noch einen Moment bei einem Hauseingang. Ich habe ihn dann gefragt, wieso er geheiratet habe und dass ich einfach das Gefühl habe, er hätte dies nur aus Mitleid getan. Darauf sagte er, er hätte schon Gefühle für seine Frau gehabt – allerdings seien die sehr schnell wieder weg gewesen. Sie sind seit Mai 2011 verheiratet und haben seit Sommer 2012 getrennte Schlafzimmer… Toll, oder? Er betonte noch, dass er momentan noch nicht bereit sei, zu gehen, aber dass er wohl nicht bis an sein Lebensende mit ihr zusammen bleiben werde. Aber ich müsse mein Leben leben, nicht auf ihn warten. Ich erklärte ihm dann, dass ich das ja versuche, es aber einfach nicht klappt. Wohl weil ich unbewusst irgendetwas ausstrahle, dass eine Beziehung abblockt.
Er küsste mich nochmals und meinte dann, er müsse jetzt gehen, weil sonst werde wieder das selbe wie letztes Mal passieren – er wolle nicht, dass ich leide. Wie nett ! Also verabschiedeten wir uns und fuhren beide davon.
Ich fuhr langsam, auf normaler Strasse. Gedanken ordnen. Als ich zu hause ankam, schrieb ich ihm:
So mein Lieber, ich bin wieder zuhause. Hab nicht die Autobahn genommen… Gedanken ordnen braucht Zeit…. Jedenfalls bereu‘ ich
nicht, dass ich gekommen bin und es tat gut, dich zu sehen und zu spüren… auch wenn ich nichts gegen mehr gehabt hätte… aber ich versteh’s und akzeptier’s. Wie schon gesagt, ich kenne deine Situation… aber dich zu vergessen kannst Du nicht verlangen… das schaff ich nicht… Bitte brich dein Versprechen nicht und schreib mir hin und wieder… ich leide so oder so… aber das schlimmste überhaupt ist, wenn ich gar nichts höre… Ich liebe Dich – kann nix dafür… ❤
Bis jetzt habe ich – war zu erwarten – nichts gehört…
Ihr könnte Euch in etwa vorstellen, wie’s mir geht…
- Und dann habe ich heute Mittag noch die Absage für den Job bekommen, für welchen ich mich kurz vor Weihnachten beworben habe. Wie Ihr seht… meine Moral ist momentan ziemlich am Boden.
Aber: Es wird irgendwie weiter gehen…
- Heute hat ja Sohnemann Geburtstag und wir werden ein wenig feiern heute Abend… das wird meine Gedanken etwas ablenken…