Tag-Archiv | Kind

Staunen

Ich habe soeben einen Text wieder gefunden, welchen ich eigentlich in der Adventszeit posten wollte. Doch irgendwie hatte ich zu viel um die Ohren und kam einfach nicht dazu.

Da mich diese Zeilen jedoch sehr berühren und ich sie wunderbar finde, möchte ich sie doch – auch wenn jetzt schon Mitte Januar ist – mit Euch teilen.

Allen ein schönes Wochenende!heart23

Ich staune über deine Idee
in Jesus Mensch zu werden.

 

Das Kind in der Krippe
ist für mich mehr als ein
Wunderbarer Ratgeber
Starker Gott
Vater in Ewigkeit
Fürst des Friedens.
Das Kind in der Krippe
öffnet mir den Himmel.

 

Ich staune über das Kind im Stall von Betlehem
und über jedes neugeborene Kind.
In jedem Kind zeigst du
Dass du das Vertrauen in die Menschheit
noch nicht aufgegebn hast.
Auch mein Leben durfte mit deinem
Vertrauen starten.

 

Ich staune über die Folgen deiner Idee
in Jesus Mensch zu werden.
Jetzt sind alle Menschen
deine Kinder
und meine Geschwister.
Jetzt kann ich mit dir
von Angesicht zu Angesicht reden.
Weihnachten ermutigt mich dazu.

Franz Troyer

Manchmal ist es nicht leicht…

… Mama zu sein.

Meine Tochter wird im November 16. Sie ist ein Teenie, und eigentlich kann ich mich im Grossen und Ganzen nicht beklagen. Wie schnelle die Zeit vergeht… erst habe ich sie in die 1. Klasse gebracht und Ende August kommt sie ins Gymnasium….

Natürlich ist sie jetzt in dem Alter, dass sie sich oft mit Freunden trifft. Sie hat ihre Clique und die Jungs und Mädchen da sind eigentlich alle ganz in Ordnung.

Sie durfte dieses Jahr auch zum 1. Mal für 2 Wochen „allein“ in die Ferien. Also natürlich nicht ganz allein. Sie durfte mit den Eltern ihrer besten k9293041Freundin (und mit der Freundin natürlich) nach Südfrankreich. Irgendwie war das ja schon komisch, dass sie ganze 2 Wochen weg war – aber ich habe es ihr gegönnt.

Jetzt wärend den Ferien darf sie auch unter der Woche abends in den Ausgang. Wir wohnen in einer kleinen Stadt mit knapp 20’000 Einwohnern. Sie kommt immer pünktlich nach Hause und darf ab und zu auch bei einer Freundin übernachten. Gestern z.B. hat sie bei der Freundin mit welcher sie in den Ferien war übernachtet. Sie kam dann heute gegen 14h nach Hause und ist heute abend wieder mit der Clique unterwegs. Und eben hat sie mich gefragt, ob sie nochmal bei der Freundin übernachten dürfe. Und morgen auch (morgen ist 1. August – Nationalfeiertag der Schweiz). Irgendwie ist mir das jetzt ein bisschen zu viel. Ich kann es einerseits verstehen, andererseits möchte ich sie aber auch ab und zu mal sehen… findet Ihr das übertrieben? Das eine oder andere?

Hinzu kommt noch, dass ich immer etwas unruhig bin, wenn sie nach dem Ausgang nicht nach Hause kommt, sondern bei der Freundin übernachtet. Ich vertraue ihr zwar, aber ein bisschen Misstrauen ist immer irgendwo tief in mir…

Es ist irgendwie schwer, zuzusehen wie schnell sie erwachsen wird … es ist schwer, loszulassen… es ist wirklich nicht einfach, Mama zu sein… und der Satz von Gerhard Kocher trifft es (in meinem Fall) sehr:

Frei wie die Väter waren die Mütter nie.

© Dr. rer. pol. Gerhard Kocher
(*1939), Schweizer Politologe und Gesundheitsökonom

Loslassen

kinder-wurzeln-fluegelLoslassen ist schwierig. Das wissen wir ja alle. Aber sein eigenes Kind loslassen, weil es langsam erwachsen wird, finde ich extrem schwierig.

Eine Liebe loslassen tut weh, aber man ist dabei nur für sich selbst verantwortlich. Hingegen sein Kind loslassen… man hat einfach immer Angst – vorallem in unserer heutigen Zeit – dass irgendwas passiert und man es dann nicht beschützen kann.

Meine Tochter wird in einem Monat 14 und ist heute zum 1. Mal mit einer guten Freundin (sie wird in 2 Tagen 16) alleine mit dem Zug nach Zürich gefahren. Dort werden sie dann von der Grossmutter der Freundin abgeholt. Eigentlich nichts besonderes. Sie steigen um 7h41 ein, müssen dann eine Stunde später umsteigen und kommen um 9h56 in Zürich an. Und doch ist mir irgendwie mulmig. Es gibt so viele komische Leute in unserer Gesellschaft. Die Freundin ist eine erfahrene ÖV-Benutzerin, meine Tochter aber überhaupt nicht. Ich vertraue zwar der Freundin und doch bin ich jetzt schon froh, wenn ich um 10h eine sms bekomme, dass sie gut angekommen sind.

Zürich ist 280km von hier entfernt. Da kann ich dann nicht mal schnell hin fahren, wenn irgendwas ist.

Aber ich muss loslassen… meine Kleine wird gross…

 

Babyalarm

23-01-05 019Seit letztem Donnerstag hüte ich ein 4-monatiges Baby. Irgendwie schon komisch, bin es mich nicht mehr so gewoht – immerhin sind meine beiden 9 und 13 und da vergisst man schnell, wie klein sie doch mal waren, wie unbeholfen und bedürftig.

Eigentlich wollte ich ja keine Babies hüten und es ist auch nur eine vorübergehende Notlösung für Februar. Ich kenn die Mama schon länger, habe ihre grosse Tochter (heute 8) gehütet und sie hat mich gefragt, ob es eventuel möglich sei, bis sie eine andere Tagesmutter finde. Gutmütig – wie ich bin – habe ich ja gesagt. Und ich gestehe: ich bereue es nicht. Es ist schon süss, so ein kleines Baby und es kommen schöne Erinnerungen hoch…

Ich will keine Babies !

… das sagte Sohnemann (knapp 9) gestern zu mir, vorauf ich natürlich fragte „Wieso?“023-vater-laesst-kind-fliegen

Da meinte er: „Weisst Du, wenn meine Frau mich dann mal verlässt, nimmt sie die Babies mit und ich seh sie nicht mehr“.

Ich war erst etwas sprachlos, erklärte ihm dann aber, dass er nicht an sowas denken soll. Wenn man jemanden liebe und mit ihm zusammen sei, sollte man nicht schon mit dem Gedanken der Trennung spielen, falls es nicht funktionnert. Natürlich könne man nie wissen, ob und wie lange man  mit einer Person zusammen bleibe, aber das heisse im Trennungsfall nicht, dass er dann seine Kinder nicht mehr sehen würde. Es gäbe Regelungen, damit der Vater die Kinder alle 2 Wochenende sehe und sogar eventuell – je nach Wohnort – die Kinder vielleicht sogar eine Woche pro Monat bei ihm seien. Ausserdem sei ich davon überzeugt, dass er ein wunderbarer Vater wäre !

Er schmunzelte ganz stolz und meinte : „Ja, ich würde mit meinen Kindern ganz viel unternehmen. Mit ihnen ins Schwimmbad gehen und Fussball spielen. In den Europapark fahren und mit ihnen rumalbern“.  … ich drückte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann sagte ich „Das wird sicher ganz toll – ich freu mich jetzt schon, wenn ich Grossmama deiner Kinder bin!“

… er war beruhigt und glücklich nach diesem Gespräch.