Tag-Archiv | Schmerz

Verletzt

AmphitheaterIch hatte ein super Wochenende und jetzt, zum Schluss, hat Pierre mich mit seiner sms ziemlich verletzt.

Aber fangen wir mit Samstag an: Um 11h fuhren wir nach Zürich und brachten Töchterchen zu einem Jugendtreffen unserer Kirche. Als wir sie abgesetzt haben, führte uns unser Weg nach Vindonissa – heute Windisch – zu den Ruinen der alten Römer. Sohnemann liebt es. Leider was das Museum geschlossen: täglich ausser Samstag geöffnet…. ok, gut, kann man nichts machen. Also haben wir halt nur die Ruinen und das Amphitheater beäugt.

FC_Basel.svgDanach fuhren wir Richtung Basel und bezogen unser Hotel in Muttenz. Mit dem Tram erreichten wir gegen 18h30 Basel und verköstigten uns in einer Pizzeria. Da gestern Meisterschaftspiel FCB (Basel) – Sion war und der FCB schlussendlich zum 7. Mal hintereinander Meister wurde, war ziemlich was los in der Stadt. Überall Polizei, überall abgesperrt…. schlussendlich sind wir nach dem Abendessen gleich zurück ins Hotel gefahren. Es regnete sowieso in Strömen…

Ich habe dann Pierre im Hotel eine kurze sms geschickt (die letzte war vor einem Monat!) : Lebst du noch? – Bin im Hotel in Muttenz… miss you :-* ❤

Ich habe dann ziemlich unruhig und schlecht geschlafen – zurück kam nichts. Morgens um kurz vor 9h sind wir dann nach Solothurn gefahren und haben uns dort wieder mit Töchterchen getroffen. Es gab einen Firm-Gottesdienst, bei welchem wir mitfeierten und gegen halb eins mit dem Auto heimwärts ratterten. Als wir zu hause waren, schrieb ich Pierre: Melde dich doch mal…. du hast mir hoch und heilig versprochen, dich zu melden, mich nicht zu vergessen… ich geb mir wirklich Mühe… aber es ist extrem schwierig… :-* ❤ :-* . Das war um 14h24

Um 16h musste ich mit Sohnemann ins Nachbarsdorf – die Musikschule, in welcher er Saxophonunterricht hat, gab ihr jährliches Konzert. Ich hatte natürlich meine Handy ausgeschalten. Als ich es um kurz vor 18h wieder einschaltete, war folgende sms von Pierre um 16h55 gekommen:thumbnail.php

Ok, ich habe mich schon lange icht mehr gemeldet. Eigentlich hat es damit zu tun, dass wir abgemacht hatten, kein sms mit Herzchen, Küsschen, etc zu schicken. Aber jetzt hab ich mich ja gemeldet. Was meinst du, schaffst du es „neutrale“ sms zu schreiben? Grüsschen.

Ich habe eine Stunde später geantwortet: Haben wir das gesagt? Kann mich nicht erinneren… aber ok… dann einen schönen Abend ohne Herzchen und Küsschen (sieht zwar etwas fad aus… aber was solls)

Und dann schrieb ich ihm kurz vor 22h : übrigens: solche emoticons 😉 schicke ich allen die ich gern habe – nicht nur dir…. hat mich schon ein wenig getroffen deine sms… aber ist ok. Ich werde mich nicht mehr melden bis du etwas von dir hören lässt…. es tt weh und ich muss mich wirklich zusammen nehmen. Dir hilft es anscheinend (Funkstille. So nach dem Motto „aus den Augen – aus dem Sinn“) mich macht’s kaputt… schlaf gut (ohne Küsschen… : ‚ – ( )

Ist natürlich nichts zurück gekommen – habe ich auch nicht anders erwartet. Aber es hat mich wirklich verletzt. Also wenn ich jetzt täglich simsen würde, die ganze Zeit mit irgendwelchen Herz- und Kuss-Smilies… könnte ich es irgendwie noch verstehen. Aber das ist ja gar nicht der Fall. Ausserdem: Entweder war ich total neben mir, oder ich habe nicht hingehört. Jedenfalls kann ich mich keineswegs erinneren, dass wir diese Abmachung getroffen haben. Das einzige, was wir abgemacht habe, ist, dass ich ihm nichts mehr nach Hause schicke. Und daran halte ich mich auch strikt !

Ich hoffe nur, er kommt nächsten Donnerstag nicht an das Kirchentreffen…

 

Unsensibel

5995285_webTöchterchen erzählte mir gestern, Ex-Herzbube hätte ihr ein Foto mit seiner neuen Freundin geschickt. Hallo ?? Wie unsensibel ist das denn??

Sie hat ihm geantwortet, das sei das 1. und letzte Mal, dass er ihr soetwas schicke!

Recht hat sie!

Ich glaube, sie leidet sehr…. :`-( und trotzdem zeigt sie enorme Stärke, denn man merkt es ihr kaum an…

Herzschmerz

traurigerengelEs zerreisst mir das Herz !

Töchterchen und Herzbube haben sich getrennt – es ist furchtbar. Nach über einem Jahr Beziehung.

Hätte ich den Jungen nicht so gemocht, wär’s wahrscheinlich nicht so schlimm – aber er war für mich fast wie ein Sohn.

Sie hätten schon seit 2 Monaten fast täglich gestritten, und so gehe es nicht weiter. Und das vor Weihnachten!

Ja ich weiss, sie sind noch sehr jung. Und ja ich weiss, das geht vorbei. Aber momentan fühlt es sich schrecklich an. Dazu kommt noch, das Herzbube zu mir kam und sagte: Ich mag dich wirklich sehr gern und es tut mir so leid. Aber wir werden uns schon noch sehen. Ich komme ab und zu vorbei. Und dabei umarmte er mich sehr herzlich mit wässerigen Augen. Auch ich hatte grosse Mühe, die Tränen zurück zu halten.

Irgendwas ist vorgefallen… was genau, weiss ich nicht… und ich merke, dass es eine Kopf- und nicht eine Herzentscheidung ist.

Wir hatten alle schon mal Liebeskummer – und ich denke, dass es mir gewisse Erinnerungen hochgeschaukelt hat… da es sich aber um mein eigenes Kind handelt, habe ich das Gefühl, das der Schmerz 10x schlimmer ist, als wenn ich es selbst erlebe.

Wir kommen auf die Welt und unser ganzes Leben suchen wir nach Liebe. Das Leben ist kein Ponyhof – ich weiss. Aber es ist grausam. Dieser Klump im Magen und im Hals.

Ihr denkt sicher, dass ich übertreibe. Aber so fühl ich mich momentan.

Zusätzlich zu all meinen anderen Sorgen, hätte ich gern darauf verzichten können!

 

Das Sternchen…

… knallte hart auf den Boden. Es wusste nicht recht, was ihm geschah. Wie betäubt lag es auf der Erde, konnte sich kaum bewegen und war ziemlich benommen vom Aufprall.

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Langsam versuchte es, sich aufzurichten – aber es war schwach. Es versuchte zu begreifen, was da grad passiert war. Wer hat es von seinem 7. Himmel gestossen? Warum wurde es runtergeschubst? Was war passiert?14583406-froschkonig-auf-weiss-isoliert-cartoon-vektor-illustration

Es versuchte sich zu erinnern: Sein Herz gehörte einem Froschkönig . Er hatte es geschaft, es nach seinem letzten Sturz zu stärken, denn seine Wunden waren tief, sein Herz gebrochen.

Mit ihm konnte es wieder in die Zukunft sehen und glücklich sein. Auch wenn er unten in seinem Weiher sass und das Sternchen weit oben im Himmel war – sie waren immer füreinander da. Es konnte sich auf ihn verlassen. Sie waren zusammen für 3 Tage verreist –  beide hatten dafür ihren gewohnten Lebensraum verlassen und sie trafen sich an einem wunderbaren Ort.

Dann einmal war der Froschkönig plötzlich nicht mehr da. Das Sternchen suchte ihn und fand ihn einen Weiher weiter. Es versuchte zu verstehen, was los war und konnte ihn davon überzeugen, dass der andere Weiher besser ist – auch wenn die Distanz bis zum Himmel weit war, aber immerhin konnten sie sich von weitem sehen. Und irgendwann würden sie zusammen im himmlischen Weiher zusammen sein. Also kam der Froschkönig zurück zu seinem Weiher und bald darauf hüpfte er so hoch, dass er beim Sternchen im Himmel landete. Sie verbrachten wieder ein paar tolle Tage gemeinsam und das Sternchen freute sich, dass seine Familie den Froschkönig kennen lernen konnte.

Der Abschied war schwer, und das Sternchen liess ihn nur ungern zurück zu seinem Weiher – aber er konnte nicht bleiben. Seine beiden Kinder brauchten ihn und auch sein Job als Weiher-Wärter verlangte ihm viel ab. Manchmal nachts, oder in der früh.

Doch vor ein paar Tagen war der Froschkönig irgendwie etwas komisch. Das Sternchen versuchte herauszufinden, was los war. Aber eine richtige Antwort bekam es nicht. Bis gestern. Da schwebte eine Feder bis zum Himmel rauf. Sie war beschrieben. Der Froschkönig erklärte ihm, dass es so nicht weiter gehen könne. Dass er das so nicht länger aushalte.

traurig copieBeim lesen schnürte es dem Sternchen die Kehle zu. Es konnte nicht begreifen, warum plötzlich dieser Wandel kam und es war sehr traurig. Mit jedem weiteren Wort das es las, schwanden seine Kräfte… es fiel in Ohnmacht und als es wieder erwachte, lag es auf der Erde.  Seine Leuchtkraft liess nach, sein

Gefühl keine Kraft zu haben schien gleich wie damals, als der Froschkönig es nach seinem Sturz gesund pflegte.

***

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Es bemühte sich, den Weiher zu erreichen, doch es fand nur ein leeres Seerosenblatt vor…

Das Sternchen fühlte sich sehr einsam, verlassen und verletzt. Es versuchte, einen klaren Kopf zu behalten, und ein wenig kam seine Leuchtkraft zurück. Gerade genug, um wieder in den Himmel zu fliegen. Doch es schimmert nur ganz schwach – grad soviel, dass es oben bleiben konnte.

Die Wunden sassen tief und die Schmerzen waren fast unerträglich, doch jetzt musste das Sternchen sich selbst heilen, denn der Froschkönig kam nicht zurück… und es wird wohl eine Weile dauern, bis das Sternchen wieder in seiner ganzen Pracht am Himmel scheinen wird. Je öfters man fällt, je länger dauert die Heilung…gebrochen copie

Loslassen

An die Stützen, die wir wanken fühlen, klammern wir uns doppelt fest.

Marie von Ebner-Eschenbach

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Das ist leider Realität. Oft klammern wir uns an etwas oder jemandem fest, obwohl wir eigentlich genau wissen, dass wir verloren haben.

Irgendwie menschlich und doch paradox: man verletzt sich damit ja schlussendlich nur selbst. Man hält an Dingen fest, obwohl sie einem schon fast entglitten sind. Man versucht zu kämpfen, tut Dinge, die man besser nicht tun sollte – und doch ist man davon überzeugt, es ist das einzig richtige. Aber irgendwann hat man den Kampf verloren und manchmal sogar noch mehr: denn wer nicht loslassen kann, wird am Ende ganz verlassen…