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Triste Realität

Seit ein paar Tagen empfinde ich Frank als relativ distanziert – zumindest verglichen mit vorigen Wochen. Da war unsere Kommunikation sehr intensiv. Nicht das wir nicht mehr schreiben, aber es ist eher spärlich.

Vielleicht bin ich halt doch zu anspruchsvoll ? Erwarte ich zu viel oder ist es einfach die triste Realität, dass man(n) wirklich ganz anders tickt ? Vielleicht ist es ihm zuviel ? Ich bin ihm vielleicht zu anstrengend ? Oder ist es eventuell eine Art Schutzmechanismus ?

Meine momentane (triste) Realität ist, dass ich abends immer sehr lang wach bin und nicht schlafen kann. Diese Nacht hatte ich wieder dieses beklemmende Gefühl… und Frank war seit 21h55 zum letzten Mal on-line. Meine letzte Nachricht von 22h01 hat er nicht gesehen. Und jene, welche ich um 01h10 geschickt habe, hab ich heute morgen wieder gelöscht… wieso ? Weil ich – nachdem ich sie nochmal gelesen habe – fand, dass Frank sicher denken wird, ich schreibe extra „so Zeug“, um irgendwie Mitleid zu bekommen. Das ist zwar überhaupt nicht wahr, aber ich kann mir vorstellen, dass das so rüber kommt.

Vielleicht fühl ich mich einfach einsam und allein gelassen ?

Also eigentlich bin ich nicht allein. Ich habe viele soziale Kontakte, gute Freundinnen und Bekannte. Gestern kam spontan ein ehemaliger Berufskollege vorbei und schlussendlich haben wir abends zusammen gegessen. Nachdem er um halb neun ging, schrieb mir grad eine Freundin, ob ich noch auf einen Drink vorbei käme. Gesagt – getan. Aber als ich mich dann um 1h wach im Bett hin und her wälzte, Frank offensichtlich schlief, Pierre sowieso seit dem 13. September kein Lebenszeichen mehr von sich gibt, überkam mich wieder dieses unangenehme Gefühl …

Das schlimmste an der ganzen Sache ist, dass ich gar nicht so sein will. Aber gestern abend haben wir mit meiner Freundin darüber geredet. Mir fehlt einfach jemand (um es direkt zu sagen : ein Mann) der mich einfach mal in die Arme nimmt. Es geht nicht um S*x ! Es geht um starke Arme… und auch wenn ich viele andere (ausser dem ehemaligen Arbeitskollegen von gestern eigentlich nur Frauen) habe, ist es einfach nicht das gleiche…

Vielleicht liegt es auch an der heutigen (egoistischen und individuellen) Gesellschaft ? Vielleicht daran, dass heute erwartet wird, dass man als Frau alleine stark sein muss ? Ich vermisse das alte Model irgendwie : Mann war Mann und Frau war Frau. Jeder hatte seine Rolle. Ja, natürlich bin ich für Gleichberechtigung und bin froh darüber, aber die Gesellschaft ist kaputt ! Jeder für sich und jeder schlussendlich allein ! Und dann dieses ganze Drama ums Klima (ich bin da – wie man heute betitelt wird – ein Komplotist), der Genderwahn, die (weltweit!) Politiker… für mich einfach nur noch krank !

Ich möchte ausbrechen – wenn schon allein, dann wenigsten irgendwo, wo ich mich nicht über die Gesellschaft und die ganzen „Dramen“ aufregen muss. Aber das ist eine Illusion – die triste Realität sieht (leider) anders aus…