Ich hab ein super Team. Eigentlich mag ich sie sehr – jeder auf seine Art. Wir verstehen uns gut, lachen viel, helfen einander. Es ist ein gutes Team. Und trotzdem gibt es Momente, in denen ich mich fühle, als sässen wir in zwei verschiedenen Welten.

Heute morgen war so ein Moment.
Das Gespräch drehte sich um Politik – genauer gesagt um „die Rechten“: über die SVP, die AfD, über Trump. Und über all die Menschen, die „so etwas“ wählen. Der Ton war eindeutig – verächtlich, abwertend, manchmal sogar spöttisch. Ich sass daneben, hörte zu und schwieg – wie so oft in solchen Situationen.
Ich bin nicht jemand, der gerne streitet. Auch nicht jemand, der mit Parolen um sich wirft oder Diskussionen provoziert. Doch innerlich spüre ich dann dieses Ziehen – den Wunsch, etwas zu sagen. Zu zeigen, dass nicht alle, die rechts denken, automatisch intolerant, dumm oder menschenfeindlich sind. Dass es dort auch Menschen gibt, die sich einfach Sorgen machen: um Sicherheit, um Werte, um das, was ihnen vertraut ist.
Ich will niemanden bekehren. Ich möchte nur sagen dürfen, dass ich anders denke – ohne dafür verurteilt zu werden. Denn Meinungsfreiheit gilt nicht nur für die, die laut sind, sondern auch für jene, die still bleiben, weil sie spüren: Ihr Schweigen ist ihr Schutz.
Diese extreme Spaltung zwischen den Menschen hat, so scheint es mir, mit Corona richtig begonnen. Damals standen sich Geimpfte und Ungeimpfte plötzlich unversöhnlich gegenüber. Wenn ich daran zurückdenke, wie diskriminierend wir Ungeimpften teils behandelt wurden – unglaublich. Seitdem hat sich dieses „Wir gegen die Anderen“ in so viele Bereiche hineingefressen. Kaum ein Thema bleibt davon verschont.
Vielleicht ist das der Preis, den man zahlt, wenn man in einem Umfeld arbeitet, in dem alle dieselbe Meinung teilen – oder glauben, dass sie es tun.
Und doch: Genau dort, wo Schweigen entsteht, sollten wir anfangen zuzuhören.
Denn Offenheit bedeutet nicht, immer einer Meinung zu sein, sondern einander trotzdem mit Respekt zu begegnen.
❤️👍🏻d’accord
Wenn man die eigene Blase nicht verlässt und auch nicht verlassen will, ist ein Diskurs ausgeschlossen. Unser BK hat es heute in der CDU PK bestätigt. Damit wird sich diese Parteil in DE selbst verabschieden. Die Bürger in DE wählten Mitte Rechts und bekamen Mitte Links bis sehr Links.
Geht das gut? Sicher nicht.
Es wird mit „Unsere Demokratie“ argumentiert, letztendlich ist es nur der Versuch einer Sicherung der eigenen Macht- und Bezugssituation.
Danke dir für deine Gedanken dazu.
Ja, ich sehe das ähnlich. Diese Spaltung spüre ich auch – im Grossen wie im Kleinen, selbst im Büroalltag. Viele leben in ihrer eigenen Blase, und echtes Zuhören wird selten.
Ich glaube, viele Menschen fühlen sich politisch nicht mehr wirklich vertreten. Umso wichtiger wäre es, wieder miteinander zu reden, ohne gleich zu verurteilen.
Ich bleibe oft still – nicht weil mir alles egal ist, sondern weil Worte manchmal mehr trennen als verbinden. Und doch hoffe ich, dass die Stille eines Tages wieder Raum schafft für echtes Zuhören.