Tag-Archiv | beten

Nimm meine Hände

(c) GettyImages

So nimm denn meine Hände
Und führe mich
Bis an mein selig Ende
Und ewiglich
Ich mag allein nicht gehen,
Nicht einen Schritt
Wo du wirst geh’n und stehen,
Da nimm mich mit.

In dein Erbarmen Hülle
Mein schwaches Herz
Und mach es gänzlich stille
In Freud und Schmerz.
Laß ruhn zu deinen Füßen
Dein armes Kind;
Es will die Augen schließen
Und glauben blind.

Wenn ich auch gleich nicht fühle
Von deiner Macht,
Du bringst mich doch zum Ziele
Auch durch die Nacht.
So nimm denn meine Hände
Und führe mich
Bis an mein selig Ende
Und ewiglich.

Julie Katharina von Hausmann
(1826-1901) 

Erst wenn

der letzte Bibelvers missbraucht,
der letzte Choral verulkt,
der letzte Kirchenraum zertrampelt worden ist,
werdet Ihr merken, dass Ihr ohne heilig Räume, Worte und Klänge nicht leben könnte.

Margot Käßmann, deutsche Theologin

Nun ich bin ziemlich damit einverstanden, ausser vielleicht was den Kirchenraum betrifft. Natürlich mag ich Kirchen – vorallem ältere – aber ich kann überall beten und Gott nahe sein… Gott und das Göttliche ist allgegenwärtig : in jeder Pflanze, jedem Tier, jedem Stein… man muss nur offen sein, dann sieht und spürt man ihn / es überall – egal wo !

Die Stille geniessen

Gott,
wie ruhig und still es hier ist.
Weit und breit niemand, der etwas von mir will.028
In dieser Kirche muss ich keinem Rede
und Antwort stehen.
Hier kann ich durchatmen.
Hier darf ich sein, wie ich bin.
Deshalb komme ich gerne.
Deshalb fühle ich mich wohl hier.
Gott,
wenn es bei dir so ist wie hier,
so ruhig und still,
wenn du mich so lassen kannst,
wie ich bin,
wenn du mir so viel Raum gibst zum Atmen
und mich zu keiner Antwort zwingst,
dann könnte ich mich wohl fühlen bei dir.
Dann komme ich gerne –
zu dir.

Amen

Kirche St Peter & Paul in Bern