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Fasten

Die Fastenzeit steht vor der Tür – passt gut, denn nachdem ich am Montag meine Zahlungen gemacht habe, bleiben mir nur noch 10.-.
Mein Konto kann ich nicht überziehen und die Kreditkarte möchte ich nach Möglichkeit meiden… Also werde ich wohl ein bisschen fasten müssen. Schadet ja nicht, schließlich habe ich genug auf den Rippen und falle nicht gleich von den Knochen.
Vielleicht wäre es auch eine Idee, mich krank schreiben zu lassen, um Benzin zu sparen ? Der Tank ist schließlich auch bald wieder leer…

Was für ein besch… Leben im Moment!

PS: Spenden werden gern entgegen genommen 😀

Spenden

Manchmal denke ich, ich mache jetzt einen Spenden-Aufruf .

Wenn ich manchmal sehen, wofür Menschen spenden und dabei vergessen, dass es in ihrem direkten Umfeld viele gibt, die – salop gesagt – „aus dem letzten Loch pfeifen“, „auf dem Zahnfleisch gehen“, „dem Abgrund nahe sind“ es auch nötig hätten… da frage ich mich doch, wieso man nicht zuerst „den Eigenen“ hilft, bevor man Geld ins Ausland schickt (und nicht mal sicher ist, dass es auch da ankommt, wo es sollte…) ! Ich gebe und teile gern, aber erst versorge ich meine Familie, meine Landsleute bevor ich anderen helfe.

Ich habe heute meine Zahlungen gemacht. Na ja, was soll ich sagen … nachdem ich nur das strikte Minimum bezahlt habe, bleiben mir für den ganzen Monat Mai noch knapp CHF 200.-. Davon sollte ich einkaufen und tanken (das sind die 2 Sachen, die wirklich nötig sind, um essen und arbeiten gehen zu können).

Ich weiss echt nicht, wie ich erneut einen Monat so überleben soll… ich kann nicht schon wieder auf FB eine Anfrage stellen. Laut Gruppenregel darf man sich nicht jeden Monat melden.

Ich versuche auch Sachen wie Kleider, nicht genutzte Kaffeemaschine, nicht genutzter Sodaclub, und vieles mehr zu verkaufen, aber die Leute haben selbst kein Geld und ich bringe die verschiedenen Dinge einfach nicht los. Ich mache unser Brot selber, versuche so billig wie möglich einzukaufen (meistens vor Ladenschluss, weil dann einiges reduziert ist), gehe praktisch nie aus, nehme mein Mittagsessen immer von zu Hause mit, kaufe mir praktisch nie etwas.

Ich habe 3 Jobs (ich bin kaufmännische Angestellte) . 1 x 80% + 1 x 15% + 1 x 10% …. wer rechnen kann, stellt fest, dass ich 105% arbeite. Dann habe ich ab und zu einen Auftrag um Homepages zu erstellen oder bei schon gemachten Websites ein Update zu machen. Aber das kommt 2-3 Mal pro Jahr vor. Diese Arbeit erledige ich dann abends oder am Wochenende.

Ich weiss wirklich nicht, was ich noch machen soll.

Manchmal denke ich, wieso ich keinen gut situierten Mann hatte (oder habe). Wieso musste ich an jemanden geraten, der – obschon er Jurist ist und eigentlich vieles gut kann – einfach nichts auf die Reihe kriegt. Er ist (immer noch!) auf dem Sozialamt.

Ich habe mich damals nach der Scheidung raus gekämpft. Habe alles getan, um Arbeit zu finden… schlussendlich verdiene ich mehr als damals, jedoch habe ich auch mehr Ausgaben. Wenn man auf dem Sozialamt ist, zahlt man weder Steuern noch Krankenkasse. Artzrechnungen, Brille, Orthodont, etc werden vom Solzialamt übernommen. All diese Sachen zahle ich heute selber und so habe ich schlussendlich zwar mehr Lohn, aber auch mehr Ausgaben und eigentlich unter dem Strich ca CHF 1’000.-/mtl weniger. Dazu kommt auch, dass ich weder vom Kindsvater eine Alimente bekomme (wie auch, Sozialgeld ist nicht da um Alimente zu bezahlen. Und die Stelle, welche das in solchen Fällen übernimmt, zahlt nur bis zum 18. Lebensjahr), noch sonstige Hilfe. Töchterchen ist in Ausbildung (da bekomme ich Kinderzulage, was aber nicht enorm ist), Sohnemann sucht eine Ausbildung oder Arbeit (da bekomme ich gar nichts). Ich arbeite sozusagen für 3 Erwachsene, für welche ich praktisch alles bezahle. Töchterchen hat einen Lehrlingslohn. Sie zahlt ihre Telefonrechnung und ihre Kleidung uns sonstige persönliche Dinge, aber alles andere geht auf meine Rechnung…

Wenn also jemand eine Idee hat, was ich tun könnte, um monatlich mehr einzunehmen – oder falls jemand eine Spende machen will 🙂 – ich bin dankbare Abnehmerin, denn langsam aber sicher kann ich nicht mehr !

Es gibt sie noch…

… die lieben und guten Menschen.

Ich bin wieder einmal – wie so oft – sehr knapp mit dem Geld. Es ist der 14, April und ich habe noch CHF 30.- bis Ende Monat.

Ich finde es schlimm, dass in der Schweiz die Armut so unter den Teppich gekehrt wird. Praktisch alle nicht-Schweizer haben das Gefühl, dass alle in der Schweiz reich sind. Dabei gibt es bei knapp 9 Millionen Einwohnern über 1 Million Arme… die Mittelschicht ist praktisch ausgelöscht.

Aber es gibt doch Menschen hier, die grosszügig und mitfühlend sind. Ich bin bei FB in einer Gruppe, die „Hilfe mit Herz für Menschen in Not Schweiz“ heisst. Da hab ich heute geschrieben, dass ich sehr knapp bin und etwas Unterstützung brauchen könnte.

Es ging keine 30 Minuten, da haben mir schon 4 Leute Hilfe in Form einer kleinen Geldüberweisung angeboten. Wir haben hier in der Schweiz ein System das TWINT heisst. Da kann man Geld direkt von einem Konto auf das andere über die Handy-Nummer überweisen. Innert 5 Minuten ist das Geld auf dem Konto (im Normalfall – es ist schon vorgekommen, dass es etwas länger gedauert hat).

So konnte ich jetzt wenigstens etwas einkaufen gehen und werde auch noch für nächste Woche etwas haben. Tanken muss ich auch noch, da ich sonst nicht zur Arbeit fahren kann.

Das alles ist heute Anfang Nachmittag passiert und jetzt vor ca 15 Minuten hat mir eine Person aus dieser Gruppe geschrieben, dass er mir gerne eine Vorratspäckchen schicken möchte. So mit Mehl, Zucker, Teigwaren, etc. Er kenne dieses Gefühl, wenn man sich jeden Monat durchkämpfen müsse. Er habe zwar selbst auch nicht sehr viel, aber für das reiche es allemal.

Ja, es gibt sie noch… die lieben und guten, grosszügigen, herzlichen Menschen – ich bin sehr dankbar 🙌🏻

Gute Freundin

Ich habe vor einer Woche ein Zahlungsbefehl bekommen… es betrifft zwar meine Tochter die ja volljährig ist, der Fehler liegt allerdings bei mir. Da ich für sie, solange sie in der Ausbildung ist, finanziell verantwortlich bin, hätte ich mich eher darum kümmern müssen…

Nun denn, ich habe versucht, mit dem Gläubiger ein Arrangement zu finden, aber der will einfach nicht. Jetzt habe ich mich – nach langem hin und her – getraut, eine langjährige Freundin zu fragen, ob sie mir das Geld leihen könnte. Es fiel mir echt nicht leicht, sie zu fragen, aber schlussendlich bin ich froh, dass ich es gemacht habe.

Sie hat mir die ganze Summe überwiesen und ich habe mit ihr einen Darlehensvertrag abgeschlossen. Ich kann ihr die Summe in monatlichen Raten zurückzahlen.

Wenn Ihr wüsstet, wie mir ein Stein vom Herzen gefallen ist, als sie damit einverstanden war… DANKE UNIVERSUM !

Das liebe Geld

Es ist unglaublich, wie viele Leute meinen, dass alle in der Schweiz im Geld schwimmen! DAS IST EINFACH FALSCH !animaatjes-geld-03536

Bei ca 8 Mio Einwohnern gibt es über 1 Mio Arme die auf Sozialhilfe angewiesen sind. Natürlich gibt es immer solche, die vom System profitieren, aber es ist einfach eine Frechheit, alle in den selben Topf zu schmeissen.

Ich habe zwei Jobs und suche entweder einen 3. oder aber einen der 2 anderen mit mehr %. Doch obwohl ich zwei Jobs habe, reicht das Geld nicht aus und ich bin auf einen Teil vom Sozialamt angewiesen.

Es ist nicht toll, wenn man jeden Rappen 2 mal umdrehen muss, bevor man ihn ausgibt. Ich habe meine Zahlungen gemacht und habe nun auf meinem Konto einen Minusstand von Frs 100.- . Aber ich muss ja meinen Kids zu essen geben… also werde ich – einmal mehr – bis Ende Monat wieder 400/500 im Minus sein. Es ist zum kot*** !

Ich lebe nicht im Luxus, gebe mich wirklich mit wenig zufrieden. Aber so ist es einfach echt belastend…

Dankbar

Soeben habe ich meine Zahlungen gemacht. Es bleiben mir 120.- bis Ende Februar… Super, nicht?

Also ich lebe ja wirklich nicht luxuriös, kaufe immer sehr Preisgünstig ein  (wie z.B. gestern, da habe ich für Sohnemann neue Schuhe gebraucht und noch Frs 16.- statt 49.- bezahlt)… und doch bin ich jeden Monat total knapp.

Das geht jetzt schon seit Jahren so. Auch schon als mein Ex-Mann noch hier war, hatten wir immer sehr wenig zum leben. Manchmal macht es mir nicht viel aus, doch manchmal fühlt es sich echt sch…. an, immer so am Limit zu leben.

Und trotzdem ich bin

Dank10-Sdankbar für meine Kinder – beide sind gesund und geben mir Kraft
dankbar für meine Gesundheit – auch wenn ich momentan grad wieder extrem Rückenschmerzen habe
dankbar, dass wir doch immer genug zu essen haben – meine Waage kann es Euch bestätigen
dankbar, ein Dach über dem Kopf zu haben – auch wenn es ziemlich lotterig hier ist
dankbar für meine Familie – nebst meinen Kindern – die wichtigsten Menschen für mich: meine Mama, mein Bruder, mein Papa (auch wenn ich ihn nur selten sehe)
dankbar, einen tollen Mann gefunden zu haben – auch wenn ich ab und zu immer noch an Pierre denken muss
dankbar, hier treue Leser  zu haben – auch wenn Ihr nicht immer kommentiert

… aber es gibt Tage wie heute, da finde ich es manchmal so ungerecht. Doch wie heisst es so schön: Das Leben ist kein Ponyhof…