Tag-Archiv | Kirche

Ruhig und still

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Gott,
wie ruhig und still es hier ist.
Weit und breit niemand, der etwas von mir will.
In dieser Kirche muss ich keinem Rede
und Antwort stehen.
Hier kann ich durchatmen.
Hier darf ich sein, wie ich bin.
Deshalb komme ich gerne.
Deshalb fühle ich mich wohl hier.

Gott,
wenn es bei dir so ist wie hier,
so ruhig und still,
wenn du mich so lassen kannst,
wie ich bin,
wenn du mir so viel Raum gibst zum Atmen
und mich zu keiner Antwort zwingst,
dann könnte ich mich wohl fühlen bei dir.
Dann komme ich gerne –
zu dir.

Amen

Erst wenn

der letzte Bibelvers missbraucht,
der letzte Choral verulkt,
der letzte Kirchenraum zertrampelt worden ist,
werdet Ihr merken, dass Ihr ohne heilig Räume, Worte und Klänge nicht leben könnte.

Margot Käßmann, deutsche Theologin

Nun ich bin ziemlich damit einverstanden, ausser vielleicht was den Kirchenraum betrifft. Natürlich mag ich Kirchen – vorallem ältere – aber ich kann überall beten und Gott nahe sein… Gott und das Göttliche ist allgegenwärtig : in jeder Pflanze, jedem Tier, jedem Stein… man muss nur offen sein, dann sieht und spürt man ihn / es überall – egal wo !

Religionsunterricht

Wie ich ja hier auch schon berichtet habe, bin ich christkatholisch (altkatholisch in D und A).

Töchterchen hatte ihre Konfirmation im Juni 2015 und ist somit fertig. Sohnemann allerdings hat noch Religionsunterricht. 1 x pro Monat findet dieser statt und dauert 2 Stunden.

Normalerweise wir der Unterricht im Gemeindesaal der Kirche gemacht. Da aber durch Bauarbeiten irgend ein Rohr beschädigt wurde, ist der Saal momentan unbenutzbar, da er unter Wasser stand und immer noch am trocknen ist. Somit findet der Religionsunterricht heute bei mir im Wohnzimmer statt. Gut, dass es „nur“ 3 Kinder sind – das wär sonst etwas eng geworden 🙂

Momentan bin ich also in meinem Zimmer und nebenan in der Stube wird der Unterricht gegeben.

Ich kenne viele Leute, die finden, dass man Kinder nicht dazu zwingen sollte. In der heutigen Zeit hat ja Religion nicht mehr so einen hohen Stellenwert wie früher. Man traut sich heute ja kaum zu sagen, dass man gläubig und aktiv in der Kirche ist… .

Jedenfalls bin ich der Meinung, dass man – wenn man Christ (oder auch Moslem, oder Jude, oder Buddhist, oder was auch immer) ist – seinen Kindern dies auf den Weg mitgeben sollte. Wenn man nicht weiss, um was es geht, wie soll man dann wissen, ob man glaubt (glauben will) oder nicht? Man kann doch nicht etwas gut oder schlecht finden, wenn man es nicht kennt? Das ist wie mit dem Essen. Meine Kinder müssen alles probieren. Entscheiden dürfen sie dann selbst, ob sie es mögen oder nicht. Und wenn sie es nicht mögen, zwing ich sie auch nicht, es zu essen !

Und so seh ich das auch mit der Religion. Ich habe Töchternchen (und Sohnemann) immer gesagt: wenn du die Konfirmation gemacht hast, kannst du selbst entscheiden, ob und/oder wie oft du in eine Messe gehst. Und das ist heute auch so. Sie kommt nicht immer mit (wir haben 1 Messe pro Monat, denn wir sind zu wenig Gemeindemitglieder, alsdass wir jeden Sonntag einen Gottesdienst abhalten könnten) – aber zum Beispiel an Ostern, Weihnachten oder dem jährlichen Kirchentag kommt sie mit.

Auch wenn Sohnemann jedesmal findet, der Unterricht sei doof, sitzt er jetzt nebenan mit den anderen 2 Kindern und hört gespannt den Geschichten der Religionslehrerin zu….

„Es hat nicht sollen sein…“

… hab ich Pierre geschrieben.

Ja, heute hätten wir uns eigentlich gesehen. Aber er musste (laut seiner Mutter) kurzerhand einspringen und einen Chor dirigieren.

Tja… war irgendwie enttäuscht und gleichzeitig habe ich mir beim hinfahren gesagt „er ist vielleicht gar nicht da“… mein Bauchgefühl war nicht falsch!

Aber seine Mutter war da und irgendwie ganz angetan von mir. Sie macht mir Komplimente für meinen Speach (ja, ich habe in der Kirche eine kurze Ansprache gehalten – vor ca 60 Leuten), und auch für meine Strickjacke 🙂 . Und dann wollte sie wissen wie’s denn so gehe und sie werde Pierre sagen, dass eine Freundin von ihm da gewesen sei… !? Sie hat mich dann auch noch eingeladen, am 3. Januar in den Gottesdienst zu kommen – dann sei  Pierre nämlich da. Und so weit sei es ja nicht. Ich solle doch öfters kommen. Und sie würde mich auch vom Bahnhof abholen, falls ich mit dem Zug komme… Hä? Irgendwie hab ich nicht ganz geschnallt, wieso sie so darauf beharrte, dass ich komme… !?

Ich weiss nicht, ob ich dann gehen soll? Es wär irgendwie etwas auffällig – denke ich.

Na ja, ist ja erst in 2 Monaten… kann’s mir ja noch überlegen.

Jedenfalls bin ich todmüde und werd mich jetzt auf dem Sofa mit irgen deinem Film ablenken…

 

Er ist umgezogen

Gestern hatten wir eine St. Nikolaus-Feier in der Kirche.

Es war eine kurze Andacht mit anschliessendem Nachtessen. Es hat mir gut gefallen – nur eines hat mich etwas stuzig gemacht:

Der Pfarrer hat wärend dem Essen erzählt, dass Pierre vor ce 3 Wochen umgezogen sei. Er würde mir die neue Andresse schicken…

Vor 3 Wochen? Das ist ziemlich genau dann, als seine sms kam – irgendwie komisch, nicht? Ich habe mich gefragt, ob das der Grund war, dass er mir geschrieben hat? So im Sinne: ich ziehe gemeinsam mit meiner Frau um, aber eigentlich will ich das gar nicht…

Ich hab keine Ahnung, ob es daran liegt – aber es war ein naheliegender Gedanke.

 

Mein Glaube macht mich stark !

Ja, ich bin bekennede Christin und ich schäme mich auch nicht, das zu sage!

Ich war dieses Wochenende bei meiner besten Freundin und sie wollte unbedingt mit mir in einen Gottesdienst unserer Kirche (christkatholisch Kirche). Hauptgrund ihres Wunsches war eigentlich, Leute kennen zu lernen, denn sie hat keine Familie und die wenigen Freunde die sie hat, wohnen alle mindestens 100km von ihr entfernt.

st-beatus

St Beatus-Kirche, Thun

Natürlich freute ich mich darüber, dass sie in den Gottesdienst gehen wollte. Vorallem auch, weil der dortige Pfarrer unser ehemaliger Pfarrer ist und ich ihn sehr gut kenne. Die St Beatus Kirche ist ein kleines Kirchlein, etwas erhöt und hinter Bäumen. Es ist nicht leicht, sie zu finden, doch wenn  man dann die Treppen hochgegangen ist, erfreut man sich eines wunderbaren Ausblicks und einer wirklich herzigen Kirche.

Der Pfarrer staunte nicht schlecht, als er mich im Kirchenbank erblickte und ich merkte, dass er sich sehr darüber freute. Am Schluss hat er mich sogar offiziell vor allen begrüsst und gesagt, wer ich bin (na ja… schliesslich spiele ich in unserer Kirchgemeinde das Harmonium, kümmere mich um die Website und bin Synodal-Delegierte… 🙂 ).

Meine Freundin war ziemlich unbeteiligt im Gottesdienst. Sie las nicht, sprach nicht, sang nicht und kam auch nicht zur Kommunion. Ich fand es ein wenig ungeschickt, dass sie so „apathisch“ da sass. Ausserdem flüsterte sie mir einmal zu „Das ist nicht meine Welt“. Ich nickte nur mit dem Kopf – denn ich war ziemlich konzentriert und genoss das gemeinschaftliche Gebet.

Ich bin sehr froh darüber, dass ich meinen Glauben habe, denn ich denke, dass Menschen mit Glauben (egal welcher: Christen, Juden, Moslems, Buddhisten, etc… – und ich meine nicht die Fanatiker! ) einfach ein „reicheres“ Leben haben als andere. Es gibt mir Kraft und Gelassenheit. Ich vertraue auf Gott wie man so sagt. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass ich ein „Frömmeler“ bin. Ich würde nicht jeden Sonntag zur Kirche gehen, denn um die Kraft Gottes zu spüren, brauch ich nicht unbedingt eine Kirche. Gott ist überall: In der Natur, in der Musik, in meinen eigenen vier Wänden. Manchmal gehe ich allerdings sehr gerne in eine Kirche, allein, einfach um die Stille in unserer hektischen Welt zu geniessen; um zu beten; um in mich zu hören. Und ich bin sicher, dass ich durch meinen Glauben viele Situationen besser meistere (gemeistert habe).

Mein Glaube gibt mir die Möglichkeit, Dinge hinzunehmen wie sie sind. Ich hätte etliche Beispiele, doch darauf werde ich vielleicht in einem späteren Post eingehen 😉

Schon wieder Montag

2512_snowriseUnd schon ist wieder Montag.

Gestern habe ich gehaushaltet – war wieder mal bitter nötig, denn die ganze Woche kam ich nicht wirklich dazu… Aber jetzt sieht’s wieder ganz nett aus 😀

Zwischendurch habe ich auch noch unser Kirchenblättchen gedruckt, gefalten und abends dann noch den Versand gemacht. Die 120 Briefumschläge warten nur noch darauf, mit der Adress-Etikette beklebt zu werden…

Ihr fragt Euch vielleicht, was mit J.D. ist… Nun, es kommen täglich Whatsapp und wir chatten oft via FB. Meistens telefonieren wir abends kurz und es ist immer sehr angenehm. Wir werden uns treffen… und zwar am 7. Dezember. Wir werden sehen… 😉

Oeukumene

Ich bin christkatholisch, obwohl: ich wurde reformiert getauft und ging auch bis 13 in den reformierten Religionsunterricht und die Sonntagsschule. Als meine Eltern damals geheiratet hatte, wurde meine Mama reformiert. Sie wollte nicht, dass wir Kinder eine christkatholische Mutter und einen reformierten Vater haben.

Als dann meine Eltern aber geschieden haben, wurde meine Mama wieder christkatholisch und somit wir Kinder auch. Ein Vorfahre meiner Mama war bei den Gründern logo-christkatholisch-64pxder Christkatholiken dabei. Ich hatte dann – etwas spät – meine 1. Kommunion und meine Konfirmation bei den Christkatholiken und bin es heute immer noch. Wir haben auch christkatholisch geheiratet und meine Kinder sind christkatholisch getauft. Ich fühle mich bei den Christkatholiken wohl.

Seit wir in der Westschweiz wohnen (seit 1990) spiele ich in unserer Kirchgemeinde einmal pro Monat das Harmonium wärend des Gottesdienstes. Ich war auch eine Zeitlang Kassier und betreue unsere Website. Unter anderem gestalte ich auch unser Kirchenblatt, das 4 x jährlich erscheint. Und nächstes Jahr werde ich mich zur Wahl als Synodaldelegierte stellen.

logo-busanAber eigentlich ist es nicht so wichtig, das ich christkatholisch bin. Wichtig ist für mich, das ich Christ bin. Heute hatten wir eine oeukumenische Feier in der Kathedrale von Lausanne. Es waren um die 20 verschiedene christliche Kirchen vertreten und ich habe im Chor mitgesungen. Es war 10 Jahre CECCV (Communauté des Eglises Chrétiennes dans le Canton de Vaud = Gemeinschaft christlicher Kirchen im Kanton Waadt). Mir gefallen solche oeukumenische Veranstaltungen. Denn eigentlich spielt es ja keine Rolle, ob man katholisch, reformiert, methodistisch oder orthodox ist – wir sind alles Christen…

Nebst Bless the Lord haben wir z.B. das gesungen:

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