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Der „grüne“ Arzt

Meine ehemals beste Freundin musste kurz vor Weihnachten ihren geliebte Hund einschläfern lassen. Leider wohnt sie relativ weit von mir weg und ich konnte sie in ihrem Schmerz nicht wirklich unterstützen – ausser mal einem Emoji zu schicken oder eines ihrer TikTok’s zu liken ; unter anderem war auch noch der Vorfall mit meinem Bruder ab mitte November, der mich viel Kraft und Zeit gekostet hat.

Ich fühlte mich ihr gegenüber etwas mies und habe sie vor 2 Tagen angerufen. Sie klang relativ nüchtern, auch wenn sie ab und zu eine etwas weinerliche Stimme hatte. Irgendwann meinte sie, dass sie vor 2 Wochen von der Brücke springen wollte und dass aber ihr kürzlich verstorbener Hund sie daran gehindert hätte. Ohne Hund kann sie nicht. Es ist das einzige, was sie am leben hält. Sie ist mutterseelenallein, hat keine Familie oder sonstige nahestehende Freunde. Ihre Lebensgeschichte ist nicht schön – sie hat sehr viel mitgemacht seit sie Kind war.

Nun, sie erzählte dann, dass sie vielleicht einen neuen Hund haben könne, allerdings sei noch nichts sicher. Aber wenn das nicht klappe, dann ginge sie von dieser Welt. Den Termin beim grünen Arzt sei auf den 11. Februar schon abgemacht. Der grüne Arzt ist so etwas in der Art wie EXIT, nur etwas weniger legal soweit ich verstanden habe.

Also ich kann sie ja einerseits verstehen, sie hat es wirklich nicht leicht. Andererseits macht es mich traurig, dass in einem Land wie der Schweiz solchen Leuten keine konkrete Hilfe angeboten wird. Ausser irgendwelchen Forderungen von der IV (sie hat 100% Invaliden-Versicherung welche sie durch ihre Vorgeschichte bekommt, da es ihr gesundheitlich sehr schlecht geht), bekommt sie nicht wirklich Unterstützung.

Nun, jedenfalls hab ich ihr abschliessend gesagt, sie soll mich auf dem Laufenden halten. Da meinte sie ziemlich schroff „auf dem Laufenden von was !?“ – „Wegen dem Hund“ – „Ah, ja mal seh’n“. Dann verabschiedeten wir uns und legten auf. Kurze Zeit später sah ich ihr Profilbild auf Whatsapp nicht mehr… sie hat mich blokiert…

Irgendwie fühl ich mich fast etwas schuldig. Andererseits : ich kann nicht alle retten. Ich hoffe einfach, dass sie den letzten Schritt nicht geht und sie wieder einen Hund zu ihrer Lebensaufgabe machen kann.

Psychische Krankheiten I

💩

Psychische Krankheiten sind einfach so unberechenbar… Man weiss nie recht, woran man ist und je nach Diagnose ist es als Angehöriger sehr schwierig damit umzugehen.

Mein Bruder wurde mit 19 bipolar diagnostiziert. Er hatte damals eine grosse Identitätskriese, ist aus einem Lager – in welchem er als Hilfsleiter dabei war – mitten in der Nacht abgehauen, weil er dachte, dass Leute aus Polen kämen und die Kinder entführen. Er ist dann von einer Alp 4 Std zu Fuss ins Tal gelaufen und hat sich jedes Mal hinter einem Busch oder Baum versteckt, wenn ein Auto kam. Morgens um 4h klingelte er bei wildfremden Menschen und diese haben dann die Polizei gerufen. Da fühlte sich mein Bruder dann sicher und wir wurden morgens um 5h angerufen. Damit hat alles angefangen…

Seither hat er Medikamente und das grosse Problem bei Menschen mit dieser Krankheit ist, dass sie „Hochs“ und „Tiefs“ haben. In der Hochphase denken sie, sie seien zu allem fähig, kaufen 5 PC’s weil’s grad im Angebot ist und glauben, innert 5 Minuten mit dem Auto 50km fahren zu können. Sind sie in der Tiefphase, dann benehmen sie sich oft wie ein Kleinkind, fragen z.B. ob sie zu Bett gehen dürfen wenn sie müde sind, oder ob sie sich hinsetzen können. Es ist manchmal wirklich nicht einfach, damit umzugehen. Und wenn sie durch die Medikamente dann endlich stablilisert sind, denken sie „es geht mir ja gut, ich brauch die Medikamente nicht mehr“ und dann fängt das ganze von vorne an…

Trotz der Diagnose und ärztlichem Rat, sich bei der IV anzumelden (Invalidenversicherung), hat mein Bruder sich wehement dagegen gewehrt und seine Lehre abgschlossen und später noch die Ausbildung zum Autofahrlehrer gemacht.

Mein Bruder ist heute 43 und letzte Mittwoch war er etwas komisch. Als ich ihn am Donnerstag wieder traf – bei Mama zu hause, abends – haben wir zusammen gegessen. Plötzlich sagte er „ich bin an allem schuld ! Ich bin tot – wir alle sind tot“. Wir haben ihm dann versichert, dass wir ja nicht reden könnten oder aufstehen, wenn wir tot wären. Aber er glaubte es uns nicht wirklich. Dann sagte er plötzlich, wir hätten Holz und Schrauben gegessen. Darauf entgegnete ich – sehr ruhig – dass man das nicht esse und er sah mich etwas verwundert an. Dann meinte er „Aber Vögel. Vögel essen wir“. Das bejahte ich, indem ich im erklärte, dass wir manchmal Hähnchen essen. Und ein Huhn ja ein Vogel ist. Darauf schaute er wieder Mama an, und fing an, Schnappatmungen zu machen und sagte „Du hast Holz gegessen. Ich habe das alles konstruiert. Ich bin schuld, wir sind alle tot“ … Seine Stimme wurde lauter und seine Augen gefürchig; die Pupillen waren sehr gross und er sagte immer wieder, dass wir alle tot sind.

Wir konnten ihn dann wieder aus dem Delirium zurück holen. Als er sich etwas beruhigt hatte, meinte er „Ich glaub, ich brauche Hilfe„. Wir bestätigten das und schlugen ihm vor, in die psychiatrische Notaufnahme zu fahren – damit war er einverstanden.

Mama hat also angefangen, ein paar Sachen zusammen zu suchen und ich wollte auf den Balkon um eine Zigarette zu rauchen. Das hätt ich besser nicht getan, weil die etwas kühle Luft löste bei meinem Bruder eine Art Panik-Attacke aus. Er fing an zu schreien „es ist kalt, es ist kalt, es ist kalt“… immer lauter, bis er so laut schrie, dass schlussendlich 3 Nachbarn vom Wohnblock kamen. Ich sagte Mama, dass sie jetzt sofort den Notarzt rufen müsse. Wir können das nicht mehr allein. Wir haben die Kompetenz dafür nicht. Also wählte Mama die 144 und erklärte, was los war. Der Notarzt hörte meinen Bruder schreien und meinte, sie seien unterwegs – in max. 15 Minuten seien sie da.

Mama ging zur Tür, um mit den Nachbarn zu reden und ich versuchte, meinen Bruder zu beruhigen indem ich ihm meine Hand auf seine Brust legte (wir standen) und ihm immer wieder sagte „Alles ist gut, ich hab dich lieb, ich bin da“. Gleichzeitig zog ich ihn sanft mit mir, um ins Zimmer zu gelangen. Er kam zögernd mit, hörte mit der Zeit auf zu schreien und ich brachte es fertig, dass er sich aufs Bett setzte. Ich setzte mich neben ihn und sagte immer wieder, dass ich ihn lieb habe, dass ich ihm helfe, dass ich ihn nicht anlüge, dass er mir vertrauen kann. Er starrte mich an, die Pupillen waren extrem geöffnet, es machte mir Angst, denn der Blick war ziemlich agressiv. Aber ich liess mich (äusserlich) nicht aus der Ruhe bringen und sagte weiterhin, dass alles gut ist, ich da sei, ich ihn lieb habe, er mir vertrauen kann und ich ihn nicht anlüge.

Indem ich das fortwärend wiederholte, beruhigte er sich allmählich und legte sich plötzlich schlagartig hin. Man hätte meinen können, er sei ins Koma gefallen. Die Augen waren zu. So blieb er etwa 2 Minuten liegen. Meine Beine schlotterten und ich blieb neben dem Bett stehen. Plötzlich schlug er die Augen auf, sah mich – wieder mit diesem furchteinflössenden Blick – an und begann, den Kopf hin- und her zu werfen. Ich versuchte ihn wieder zu beruhigen, was mir auch gelang. Er setzte sich wieder hin, sah mich an und sein Blick wurde etwas sanfter. Ich wiederholte, dass alles gut sei, dass nichts passiere, dass er mir vertrauen könne, dass ich ihn liebe. Dabei hielt ich seine Hände und er liess es geschehen und beruhigte sich.

Dann kam der Notarzt und mein Bruder ging ohne Probleme mit. Ich redete noch kurz mit dem Arzt, erklärte, wie alles abgelaufen ist. Mama ging noch mit runter und kam 5 Minuten später wieder hoch. Mein Bruder wurde in die psychiatrische Notaufnahme nach Y. gebracht.

Mama und ich sassen am Tisch und wir machten uns einen Kamillentee. Innerlich waren wir beide doch ziemlich aufgewühlt und auch wenn ich äusserlich sehr ruhig gewirkt habe, war ich innerlich sehr nervös. Als ich dann nach gut einer Stunde nach hause gefahren bin, musste ich wärend der Fahrt tief atmen – durch die Nase ein und den Mund aus. Und mir war total schlecht. Tja, der Adrenalin-Spiegel war gesunken und die Anspannung weg – jetzt konnte ich mich gehen lassen, weil ich wusste, dass ich jetzt nicht mehr stark sein musste für die Situation.

Seit Donnerstag Abend ist also mein Bruder auf der Psychiatrischen… er hat den Ärzten gesagt, er wolle nicht, dass seine Frau oder wir über seinen Zustand informiert werden. Das ist zwar schwierig, aber wir müssen das akzeptieren. Wir wissen, dass er dort in guten Händen ist und ich bete dafür, dass ihm geholfen wird und dass er wieder gesund wird. Bipolar wird er immer bleiben – das Wichtige ist, dass er regelmässig seine Medikamente nimmt, wenn er wieder stabil ist.

Sein Sohn – mein 5-jähriger Neffe – hängt sehr an seinem Papa. Und er ist ein guter Papa. Und er wird es schaffen !

… ich werde von meinem Recht gebrauch machen

Hallo !?! Wie dreist kann man eigentlich sein !

Mein Ex-Mann hat wirklich die feine Art, alles umzudrehen und mich dann als „blöde Kuh“ , der sowieso alles egal ist, hinzustellen und will jetzt von seinem Recht laut Artikel XY gebrauch machen.

Ich könnte grad die glatten Wände hoch ! Und gleichzeitig bin ich echt traurig und verletzt, dass er jetzt – nach 13 Jahren Trennung – plötzlich „auf die Barrikade“ geht, bei etwas, was ihn bis dato NIE interessiert hat. Aber natürlich, sein EGO ist verletzt… der Arme.

Mann ey !!!

Sklave des Systems ?

Dieses Foto ist ein Netzfund… aber wenn das echt ist, finde ich das richtig gut. Sollte überall stehen. Ist auch für die Schweiz gültig.

Warum brechen wir nicht aus dem System aus ? Wenn alle mitmachen würden, hätten Die keine Chance. Aber das ist Utopie… Träumerei… Wunschdenken…

Mainstream-Medien, Indoktrinierung, Manipulation… das wird mit uns (nicht allen, aber vielen) gemacht. Und diejenigen, die das ganze durchschauen können nicht viel machen, weil sie auch in diesem System sind und irgendwie mitmachen müssen, weil sie sonst untergehen.
Es ist einfach zu sagen „ich zieh mich zurück, geh in ein Berghüttli und werd Selbstversorger“. Das ganze umsetzen ist – auch hier – ohne Kapital nicht möglich.

Wir sind einfach alle Gefangene und Sklaven… echt traurig !

Herbst-Melancholie

Die Tage werden kürzer, die Sonne ist weniger warm
Die Blätter wirbeln im Wind, die Bäume werden arm
Verlieren ihr Kleid, umhüllt von Nebel und gefallenem Laub
Sehen sie traurig und verlassen aus – alles ist taub.

So fühl ich mich manchmal auch …

Freundschaft

An eine Person, die mir sehr wichtig ist :

Ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll… Seit mehr als 1 Jahr kommunizieren wir ziemlich intensiv und täglich. Es wird mir mehr und mehr bewusst, wie wichtig Du für mich bist und dass ich nie gedacht hätte, jemanden wie Dich kennen lernen zu dürfen.

Ich habe manchmal Zweifel. Ich weiß nicht, ob das ewig dauern wird, aber ich weiß, dass ich Dich niemals vergessen kann, denn die Seiten die für Dich in meinem Buch bestimmt sind, sollen eine Ansammlung von tausend Farben werden.

Auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung sind : mit Dir kann man debattieren, diskutieren, Neues lernen, staunen und manchmal verwundert sein. Und auch wenn Deine Worte manchmal hart sind, sind sie ehrlich und sehr bereichernd für mich.
Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich keine Nachricht von Dir bekomme … wenn es diese Stille gibt… ich mich frage, ob was los ist … und ich weiss nicht recht, wie ich damit umgehen soll.

Du sagst oft, dass ich Dich nicht kenne… dabei glaube ich, dass ich Dich besser kenne als Du denkst…und ich habe manchmal Schiss, alles zu vermasseln, weil ich Dich vielleicht zu oft störe… ich befürchte manchmal, dass Du eines Tages genug davon hast und mir nicht mehr antwortest oder mich sogar blockierst… das wär wirklich sehr, sehr schlimm für mich.

Es wird nie mehr als eine Freundschaft sein, das ist mir klar – aber es ist eine der intensivsten und mir wichtigsten Beziehungen die ich je hatte... und ich hoffe, dass das versprochene Essen irgendwann statt findet…

Ignoranz

Bedeutungen:[1] abwertend: selbstverschuldete Unwissenheit, Beschränktheit / ungebräuchlich: das Ignorieren
Herkunft:im 16. Jahrhundert von lateinisch ignorantia→ la entlehnt
Synonyme:[1] Borniertheit, Ignorantentum, Nichtwissen

Quelle

Ignoriert zu werden, tut weh. Es ist abwertend, verachtend und kann sogar als eine boshafte Form des Mobbings angesehen werden. Je länger man ignoriert wird, umso mehr wächst der Schmerz ; Stille, kein Wort, keine Erklärung, kein Gespräch. Es ist etwas vom schmerzvollsten was sich gezielt gegen einen Menschen richtet.

Herz und Verstand der ignorierten Person sind in diese Situation involviert. Allerdings in unterschiedlichen Richtungen. Wärend der Verstand den Wert des anderen Menschen sieht, versucht zu analysieren, kann das Herz hingegen das Gefühl von Schmerz und Zurückweisung immer weniger unterdrücken.

Ignoranz ist eine Art Bestrafung. Man demütigt und verwundet jemanden bewusst damit. Manchmal wird Ignoranz allerdings als ein persönlicher Schutzmechanismus genutzt – nur merken diese Leute dann nicht, dass sie durch diesen Selbstschutz den anderen extrem verletzen. Es ist womöglich für die Person die den anderen ignoriert einfacher, als darüber zu reden. Für die ignorierte Person jedoch ist es zermürbend, vorallem wenn sie nicht weiss, aus welchem Grund sie ignoriert wird. Da zeigt sich einmal mehr, wie wichtig Kommunikation fürs Verständnis ist…

Man muss versuchen, eine emotional Distanz zu der Situation zu bekommen. Dies gestaltet sich manchmal sehr schwierig, wenn der Mensch der einen ignoriert einen wichtigen Platz in unserem Herzen (Gefühl) hat.

Irgendwann akzteptiert man, dass man ignoriert wird – der Schmerz aber geht nie ganz weg…

Triste Realität

Seit ein paar Tagen empfinde ich Frank als relativ distanziert – zumindest verglichen mit vorigen Wochen. Da war unsere Kommunikation sehr intensiv. Nicht das wir nicht mehr schreiben, aber es ist eher spärlich.

Vielleicht bin ich halt doch zu anspruchsvoll ? Erwarte ich zu viel oder ist es einfach die triste Realität, dass man(n) wirklich ganz anders tickt ? Vielleicht ist es ihm zuviel ? Ich bin ihm vielleicht zu anstrengend ? Oder ist es eventuell eine Art Schutzmechanismus ?

Meine momentane (triste) Realität ist, dass ich abends immer sehr lang wach bin und nicht schlafen kann. Diese Nacht hatte ich wieder dieses beklemmende Gefühl… und Frank war seit 21h55 zum letzten Mal on-line. Meine letzte Nachricht von 22h01 hat er nicht gesehen. Und jene, welche ich um 01h10 geschickt habe, hab ich heute morgen wieder gelöscht… wieso ? Weil ich – nachdem ich sie nochmal gelesen habe – fand, dass Frank sicher denken wird, ich schreibe extra „so Zeug“, um irgendwie Mitleid zu bekommen. Das ist zwar überhaupt nicht wahr, aber ich kann mir vorstellen, dass das so rüber kommt.

Vielleicht fühl ich mich einfach einsam und allein gelassen ?

Also eigentlich bin ich nicht allein. Ich habe viele soziale Kontakte, gute Freundinnen und Bekannte. Gestern kam spontan ein ehemaliger Berufskollege vorbei und schlussendlich haben wir abends zusammen gegessen. Nachdem er um halb neun ging, schrieb mir grad eine Freundin, ob ich noch auf einen Drink vorbei käme. Gesagt – getan. Aber als ich mich dann um 1h wach im Bett hin und her wälzte, Frank offensichtlich schlief, Pierre sowieso seit dem 13. September kein Lebenszeichen mehr von sich gibt, überkam mich wieder dieses unangenehme Gefühl …

Das schlimmste an der ganzen Sache ist, dass ich gar nicht so sein will. Aber gestern abend haben wir mit meiner Freundin darüber geredet. Mir fehlt einfach jemand (um es direkt zu sagen : ein Mann) der mich einfach mal in die Arme nimmt. Es geht nicht um S*x ! Es geht um starke Arme… und auch wenn ich viele andere (ausser dem ehemaligen Arbeitskollegen von gestern eigentlich nur Frauen) habe, ist es einfach nicht das gleiche…

Vielleicht liegt es auch an der heutigen (egoistischen und individuellen) Gesellschaft ? Vielleicht daran, dass heute erwartet wird, dass man als Frau alleine stark sein muss ? Ich vermisse das alte Model irgendwie : Mann war Mann und Frau war Frau. Jeder hatte seine Rolle. Ja, natürlich bin ich für Gleichberechtigung und bin froh darüber, aber die Gesellschaft ist kaputt ! Jeder für sich und jeder schlussendlich allein ! Und dann dieses ganze Drama ums Klima (ich bin da – wie man heute betitelt wird – ein Komplotist), der Genderwahn, die (weltweit!) Politiker… für mich einfach nur noch krank !

Ich möchte ausbrechen – wenn schon allein, dann wenigsten irgendwo, wo ich mich nicht über die Gesellschaft und die ganzen „Dramen“ aufregen muss. Aber das ist eine Illusion – die triste Realität sieht (leider) anders aus…

Schlaflos

Diese Nacht war ich wieder mal sehr lange wach.

Gestern ging es mir – zusätzlich zu meinem grippalen Zustand seit Sonntag – moralisch nicht so gut. Ich hatte irgendwie so eine Weltuntergangsstimmung.

Frank hatte gestern nicht viel Zeit… seine Worte, der Austausch mit ihm fehlte mir sehr. Irgendwie war er sehr wortkarg. Er hatte wohl viel zu tun, oder vielleicht auch einfach keine Lust gestern und ich versuchte so gut es ging, mich irgendwie zu beschäftigen (siehe weiter unten). Kurz vor 20h schrieb ich Frank (ich hatte vorher schon ein paar Mal geschrieben, worauf aber nur knappe Antworten kamen) :

[19:48] boelleli 🐘: Monsieur… vos paroles commencent à me manquer… 🥺
Ich weiss, Sie arbeiten… aber es ist halt so still…

[20:56] : Wirklich sehr still…
Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich keine Nachricht von Ihnen bekomme und ich spüre, wie sich alles in mir zusammenzieht, wenn es diese Stille gibt… und ich weiss nicht recht, wie ich damit umgehen soll. …


[20:59] Frank: So schnell gehe ich nicht kaputt

[21:01] boelleli 🐘: Das ist gut zu wissen…
Sie sind hoffentlich bald mit arbeiten fertig…
Geht grad nicht so wie ich möchte
😓

[21:04] Frank: Wie möchten Sie es denn gerne?

[21:04] boelleli 🐘: Weiss nicht, irgendwie grad nicht gut… 🤦🏻‍♀️😓
Dieser 🤧 ist mühsam, fühl mich schlapp und allein

Hab ein wenig ausgemistet heut Nachmittag… kam aber irgendwie nicht vorwärts.
RIO schauen war nicht so ne gute Idee (Nostalgie, aber das ist ’ne andere Geschichte)…
Abendessen allein (wie meistens)
Versucht zu lesen – Konzentrationsschwäche
TV nix G’scheites

Sie arbeiten (und ich wollt eigentlich gar nicht schreiben – mais c’était plus fort que moi)

Launen einer Frau ? Hab zwar manchmal das Gefühl, dass ich nicht so eine typische Frau bin… aber vielleicht ja doch… 🤷🏻‍♀️

[21:11] Frank: Vielleicht versuchen zu schlafen

[21:13] boelleli 🐘: Dafür hab ich zuviel im Kopf… geht nicht… ausserdem ist schlafen nicht die Lösung, sondern nur ein Mittel, sich nicht mit selbst zu beschäftigen…
[21:24]: Na ja, vielleich haben Sie morgen mehr Zeit… Sie scheinen noch viel Arbeit zu haben
Ich lass Sie…
Mals sehen, was ich tun kann, um das leide Gefühl los zu werden…

Eine knappe Stunde später, fragte Frank, wie es mir inzwischen gehe, worauf ich nur mit „nicht sonderlich“ antwortete. Ich betonte dann noch, dass es nicht an meinem grippalen Zustand läge, sondern meinem moralischen. Und um 23:19 schrieb ich :

Sie fehlen mir grad sehr…
Aber ich weiss, Sie haben auch ein Leben und ich bin nicht Ihre Priorität. Das ist auch richtig so. Ich bin schon sehr chanceuse, Sie überhaupt zu haben.
Ich werd noch ein bisschen raus gehen… halt das grad nicht aus…

Und ich fuhr mit dem Auto ein bisschen rum, hörte mir laut Musik an und landete schlussendlich auf dem Friedhofparkplatz (!).

Frank meinte noch, dass die Mitternachtsstimmung am See sicher interessant sei, worauf ich verneinend antwortete und erklärte, dass ich grad traurig sei. Wieso ? – Wusste ich nicht, hatte einfach Weltschmerzstimmung. Liegt vielleicht am Herbst ? Oder einfach an mir, weil ich zu emotional bin – was mich ehrlich gesagt ziemlich nervt. Darauf meinte Frank, dass mich das auszeichne…

Sollte ich das als Kompliment nehmen ? Denke schon, aber ich fragte nur „in was? La connerie ? (Schwachsinn)

Es kam nichts mehr zurück.

Als ich knapp vor 1h wieder zu Hause war, schrieb ich ihm noch

Sorry, bin grad sehr drüber…
Dieses ständige auf und ab in den letzten Wochen macht mich echt wahsinnig…

Aber er war wohl inzwischen eingeschlafen…

Meine Nacht war relativ kurz, denn um halb drei war ich immer noch wach und jetzt seit 7h wieder… Ich kann mir denken, was Ihr denkt… und vielleicht ist das ein bisschen so – kann zumindest so interpretiert werden – aber das ganze hat mit meinem Naturelle zu tun; so wie ich das gestern hier geschrieben habe…