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Beziehungsstatus : kompliziert

Das hab ich bei mir auf FB so angegeben – seit Jahren schon. Dabei hab ich überhaupt keine Beziehung 😅 – ausser zu mir selbst vielleicht.

Ich kenne andere, die diesen Beziehungsstatus leben. Aber wieso ist das so ? Wieso ist oder bleibt man in einer Beziehung, wenn sie kompliziert ist ? Was ist daran interessant ?

Aber wenn ich so darüber und mich selbst sinniere, verkompliziere ich meine Beziehungen ja grösstenteils wohl selbst… oder wieso bin ich immer von denen angezogen, die so oder so unerreichbar sind ? Ist das irgend ein Schutzmechanismus oder einfach nur schizophren ?

Wenn ich jemanden wirklich mag, dann zeig ich das auch (manchmal wohl zu sehr, zu viel, zu oft). Und wenn dann nichts oder weniger als erwartet zurück kommt, bin ich irgendwie frustriert. Ja, ich weiss, man sollte nicht von anderen erwarten, dass sie gleich agieren wie wir (wie ich). Aber dieses Gefühl kommt einfach. Und dann denke ich, dass ich den anderen damit nerve, störe und er sich dann (meinem Empfinden nach) irgendwie abweisend verhält.

Wenn ich in eine Beziehung investiere (ob Liebes- oder Freundschftsbeziehung), dann ganz oder gar nicht – aber das ist wohl falsch. Denn bis jetzt hatte ich noch nie eine Liebes-Beziehung (auch wenn es nur wenige waren) die wirklich so verlief, wie ich mir das wünsch(t)e … Vielleicht liegt es an der unterschiedlichen und gegensätzlichen Logik von Mann und Frau ? Aber ich kenne Männer, die doch ansatzweise gleich ticken wie ich…

Es muss an mir liegen, anders kann ich mir das nicht erklären. Aber was, oder besser wie, kann ich (es) ändern ? Soll ich mich verbiegen und anders werden als ich bin – gegen mein Naturelle ? Man kann doch irgendwie nicht aus seiner Haut, oder ?

Meine gedankliche Reflexion ist grad auf Hochtouren… aber irgendwie kann ich das alles grad nicht in Worte fassen…

5h30

Um 5h30 erwacht… keine Chance, nochmal einzuschlafen… ich war einfach *zack* wach – wie auf Knopfdruck. Ich mag das gar nicht. Aber ich steh halt dann auf, denn ich liege nicht gern wach im Bett. Ausserdem bekomm ich vom langen Liegen zusätzlich stärkere Rückenschmerzen und wenn ich mehr als 6 Stunden schlafe, hab ich meistens auch Kopfschmerzen.

Mein Vater nennt das senile Bettflucht … also nicht dass ich denke, dass ich senil bin, aber ich habe seit einiger Zeit (eigentlich sind es schon einige Jahre) wirklich grosse Mühe, lange zu schlafen. Eigentlich bin ich gern früh morgens wach. Es ist dann alles still und ich kann in aller Ruhe diese Stille geniessen… wenn da seit einiger Zeit nicht wieder diese Gedanken wären… Pierre ist momentan weniger präsent – Gott sei Dank – dafür jemand anders, der mir irgendwie keine Ruhe lässt. Es ist wirklich ein sehr einfühlsamer und lieber Mensch und doch – obwohl ich ihn im richtigen Leben gar nicht kenne und auch erst seit 3 Monaten viel mit ihm kommuniziere – habe ich das Gefühl, ich kenne ihn schon ewig. Ich weiss nicht, wie ich dieses Gefühl interpretieren soll… aber wenn es das ist, was ich so langsam vermute, dann bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich gut ist…

Vor zwei Tagen schrieb mir dieser Mensch eine sehr berührende Nachricht. Ich las sie im Büro und musste mich beherrschen, meinen Emotionen nicht freien Lauf zu lassen. Es waren positive Emotionen, ich war positiv berührt und es tut gut, solche Worte zu lesen. Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen Menschen – wenn für den Moment auch nur virtuell – in meinem Leben habe…

Unentschlossen

Von Pierre kam bis jetzt nichts zurück.

Ein Freund meinte, er sei am planen und studieren, wie er aus seiner Lage heraus komme – ich soll ihn machen lassen.

Ich gebe mir wirklich Mühe damit – hab ihm ihm seit meiner letzten Nachrichten vom 4. Septembre „nur“ einmal „Gute Nacht“ gewünscht und am Samstag, 09.09.23 :

Seit gestern abend und auch heute morgen noch hatte/habe ich ein mulmiges Gefühl. Keine Ahnung, weshalb. Ich frage mich, ob ich ihm heute abend schreiben soll ? Eigentlich wär’s wohl besser, wenn nicht, aber irgendwie glaube ich, dass ich es sollte… nur so was wie :

Was meint Ihr ?

Unerklärliche Gedanken

5h30 : Ich habe unerklärliche Gedanken… es gibt viele davon in meinem Kopf… es ist ein Wirrwarr und ich würde sie gerne alle entwirren… aber es gelingt mir nicht.

6h30 : Ich muss raus ! Zieh mich an und geh an den See. Morgens um 7h ist die Welt noch in Ordnung ! Ich blicke über den See, hinter den Bergen erwacht die Sonne.

Meine Gedanken sind nicht klarer geworden und die Bilder vor meinem inneren Auge sind ebenfalls nicht sehr scharf, ich brauche mehr Licht. Ein sehr helles und starkes Licht, damit ich wirklich erkennen vermag, was ich sehe. Vielleicht aber glaube ich einfach etwas zu sehen, was gar nicht ist? Möglicherweise ist es nur eine Illusion ? Vielleicht bilde ich mir das nur ein ?

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7h30 : Die Sonne erstrahlt in ihrer ganzen Pracht. Ein wunderbares Spektakel konnte ich mitverfolgen. Mein Verstand und mein Herz sind sich einig : Nein ! es ist keine Einbildung. Diese Bilder und Gedanken sind so präsent, auch wenn sie noch ein wenig vom Nebel umhüllt sind. Aber die Sonne hat mir wieder Mut gegeben, mir etwas Licht ins Dunkle gebracht und mir Zuversicht gegeben, dass eines Tages – und da bin ich mir sicher – sich der Nebel lichten wird …

… ich warte (un)geduldig auf diesen Tag …

O Sonne, Königin der Welt,
Die unser dunkles Leben erhellt,
O Sonne, Königin der Welt,
Die unser dunkles Rund erhellt,
In lichter Majestät;
Erhab’nes Wunder einer Hand,
Die jene Himmel ausgespannt
Und Sterne hingesät!

Noch heute seh’ ich deinen Glanz,
Mir lacht in ihrem Blumenkranz
Noch heute die Natur.
Der Vögel buntgefiedert Heer
Singt morgen mir vielleicht nicht mehr
Im Wald und auf der Flur.

Ich fühle, dass ich sterblich bin,
Mein Leben welkt wie Gras dahin,
Wie ein verschmachtend Laub.
Wer weiss, wie unerwartet bald
Des höchsten Wort an mich erschallt:
Komm wieder in den Staub!

Dir zu Ehren

Letzten Donnerstag kam um 23h12 folgende Nachricht :

Diese 2 Lieder sind sowas wie „unsere Lieder“ … darauf antwortete ich :

boelleli 🐘: Jö 🥰… wär gerne dabei… (Jö heisst soviel wie „ach wie süss“)
Bin jetzt grad ins Bett gegangen …


boelleli 🐘: Jetzt möchte ich gern ein wenig kuscheln … und dann neben dir einschlafen…
Pierre 💕: Ich halt dich fest
boelleli 🐘: Schlaf gut ❤️
Pierre 💕: Gute Nacht👄

Das war vor 5 Tagen… seither hab ich nichts mehr gehört. Am Sonntag abend schickte ich ihm dieses Bild (hier links) und schrieb, dass es unglaublich sei, wie präsent er in meinem Kopf ist. Die ganze Zeit. Ich vermisse ihn total, das ist gerade zu erschreckend… obwohl ich ihn ja das letzte Mal vor 2 Jahren reel gesehen habe, scheint es mir, als wärs gestern gewesen…

Ich hoffe, das alles gut ist. Er ist momentan im Tessin und dort hatten sie die letzten Tage ziemlich grosse Unwetter…

Besessen

Die Nacht war kurz – die Sehnsucht nah
Gedanken kreisten wild umher
Ich hielt dich fest – du warst nicht da
Vermisse dich nun um so mehr.

Die Tage sind lang – die Nachrichten selten
Das Handy bleibt einfach still
Es wird mir bewusst – verschiedene Welten
Und doch : etwas in mir das will.

Die Zeit heilt Wunden – sagt man mir
Ich soll dich einfach vergessen
Wie soll das geh’n – von mir zu dir
Bin ich etwa besessen ?

(c) boelleli Juli 2023

Nähe

Seit einigen Tagen habe ich eine gewisse Nähe zu einer Person aufgebaut. Es ist überhaupt keine körperliche Nähe, eher eine geistige. Ausserdem ist besagte Person – wie soll’s auch anders sein – weit weg von mir.

Jedenfalls bin ich einerseits sehr froh über diesen regen Austausch via Whatsapp und andererseits stimmt es mich manchmal fast etwas traurig. Nicht weil dieser Mensch mir Dinge schreibt die mir nicht gefallen – im Gegenteil – sondern weil dieser Mensch weit weg ist.

Jeder sollte seine festen Wurzeln haben, aber doch in der Nähe des anderen sein.

Reelle Nähe spüren fehlt mir manchmal schon. Ich meine jetzt nicht unbedingt körperliche Nähe, sondern die Nähe des Austausches mit dem Gegenüber. Miteinander über Gott und die Welt diskutieren, sich dabei anschauen, vielleicht mal auf die Schulter klopfen oder in den Arm nehmen (ohne Hintergedanken !), den anderen lesen indem man seine Reaktionen nicht nur liest oder hört sondern auch sehen kann… ja, das fehlt mir manchmal.

Sich über Whatsapp austauschen ist wirklich toll und ich möchte es auch überhaupt nicht missen, aber auch da gibt es Erwartungen. Wenn man weiss, dass der andere die Nachricht gesehen hat, aber keine Antwort gibt, fängt man (ich zumindest) sofort an, sich zu hinterfragen. Wäre ich der Person gegenüber, würde ich sofort an seiner Reaktion merken, ob ich jetzt vielleicht was falsches gesagt habe. Dabei kann es ja tausend Gründe geben, wieso man nicht antwortet. Aber es liegt wohl in der menschlichen Natur (meiner menschlichen Natur), sich über solche Dinge den Kopf zu zerbrechen.

Falls diese Person diesen Post hier jemals lesen sollte, wird sie sich darin erkennen. Dann möchte ich darauf hinweisen, dass es in keinster Weise ein Vorwurf ist ! Es sind einfach meine momentanen Gedankengänge.

Heute genau so aktuell…

… wie damals, als Dietrich Bonhoeffer aus seiner Zelle am 2. März 1944 an seine Familie unter anderem folgendes schrieb :

… Es gibt heute so wenige Menschen, die an das 19. und 18. Jahrhundert noch innerlich und geistig Anschluss suchen; die Musik…, die Theologiqe …, die Philospohie…, die heutige Weltanschauung aus der … Vergangenheit – aber wer ahnt überhaupt noch, was im vorigen Jarhundert, also von unseren Grossvätern, gearbeitet une geleistet worde ist, und wieviel von dem, was sie gewusst haben, ist uns bereits verloren gegangen ! Ich glaube, die Menschen werden eines Tages aus dem Staunen über die Fruchtbarkeit dieser jetzt vielfach so missachteten und kaum gekannten Zeit nicht herauskommen. – …

Ich fand ja Bonhoeffer schon immer gut, aber je mehr ich von seinen Briefen lese, desto begeisterter bin ich. Er spricht mir sehr oft aus der Seele… und seine Gedanken sind über 80 Jahre alt und immer noch aktuell !

Das musste ich jetzt einfach kurz mit Euch teilen – jetzt les ich weiter 🙂 Schönen Sonntag Euch allen !

Entscheide dich, glücklich zu sein!

Die meisten Menschen, wenn sie unglücklich sind, meinen, daran seien allein äußere Bedingungen oder andere Personen schuld. Das ist ein Irrtum! Einzig der Mensch selbst kann für sich die Entscheidung treffen, glücklich oder unglücklich zu sein. Wer glücklich sein will, der versuche einfach, nach diesen Regeln zu leben:

1.

Liebe dich selbst.

Lerne dich selber anzunehmen und zu mögen, wie du bist, mit deinen Stärken und Schwächen. Mache dir bewußt, daß du einzigartig bist auf dieser Welt und unendlich kostbar. Nimm dir ausreichend Raum und Zeit für dich, gehe liebevoll mit dir um, und tu dir Gutes. Spüre deinen Körper, höre darauf, was er dir sagen möchte, und sei aufmerksam für die Bedürfnisse, die er dir signalisiert.

2.

Sei gelassen.

Betrachte deine Ziele und Wünsche, deine Sorgen und Ärgernisse nicht mit übertriebenem Ernst und nimm dich selber nicht zu wichtig. Lerne über dich und deine Fehler zu lachen,antstatt überehrgeizig und verkrampft zu sein. „Wer sich nicht selbst zum besten haben kann, der ist bestimmt nicht einer von den besten!“, sagt Goethe.

3.

Sei dankbar.

Empfinde deine Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens, für die täglich neu aufgehende Sonne, für die Farbenpracht des Herbstes, für jede Stunde ohne Schmerzen, dafür, daß du Luft zum Atmen hast und Menschen, die gut zu dir sind. Dankbarkeit ist die schönste Form des Glücks. Zeige anderen Menschen deine Dankbarkeit, und teile dein Glück mit ihnen.

4.

Gehe mit dir in die Stille.

Jeden Tag ein paar Minuten in der Stille zu sein hilft dir, zu deiner inneren Mitte zu finden. Es hilft dir, gelassener zu werden, Unvermeidliches annehmen zu können, wie es ist, und mit Problemen leichter umgehen zu können. Es hilft dir, Antworten auf Fragen zu finden und Zufriedenheit mit dir selber zu fühlen.

5.

Atme richtig.

Die richtige Atmung ist das Fundament für ein glückliches Leben. Atme tief, spüre, wie sich dein Bauch dabei vorwölbt, behalte die Luft ein Weilchen in dir, und atme ganz langsam wieder aus. Gewöhne dir diese Atmung an, und du wirst staunen, wie wohl sie auch deinem seelischen Befinden tut.

6.

Lebe den Augenblick.

Konzentriere dich ganz auf das, was du gerade tust, ganz gleich, was es auch immer ist. Genieße das Jetzt als etwas Unwiederholbares. Wenn deine Gedanken abwandern, hole sie immer wieder in den Augenblick zurück. So erlebst du dein Gegenwärtigsein in seiner ganzen Tiefe.

7.

Erlebe die Welt mit wachen Sinnen.

Nimm alles, was dich umgibt, mit neugierigem Blick wahr. Schau die Dinge, mit denen du täglich umgehst, mit staunenden Augen an, so als sähest du sie zum ersten Mal. Du wirst überrascht sein, was du dabei alles entdeckst, und welche Freude dir daraus erwächst. Nimm kein Ding, keinen Handgriff, keinen Weg als selbstverständlich hin, sondern suche immer wieder das noch Unbekannte, Spannende darin. Dann wird dein Leben, und sei es noch so eintönig, wahrhaft reich.

So ist Glücklichsein möglich!

Das habe ich bei vielen schwerkranken und notleidenden – und trotzdem glücklichen – Menschen bestätigt gefunden.

© Eberhard E. Küttner 3.10.2005